Selbstfahrende Autos bieten nach den Worten von Daimler-Chef Ola Källenius gute Aussichten für das Geschäft von Mercedes. "Autonomes Fahren ist ein unglaubliches Potenzial für die Zukunft", sagte Källenius am Freitag in einem Onlinegespräch mit Journalisten. Er wies darauf hin, dass der Stuttgarter Hersteller hochautomatisiertes Fahren in Serien-Luxuslimousinen der S-Klasse ermöglichen werde und damit Branchenpionier sei.
Autonomes Fahren ist ein großes Branchenthema. Der VW-Konzern und der große Zulieferer Bosch hatten unlängst angekündigt, auf dem Weg zum selbstfahrenden Auto die nächsten Schritte gemeinsam anzugehen. Bei Mercedes können künftig Fahrerinnen und Fahrer von bestimmten S-Klasse-Autos beispielsweise bei Staus auf bestimmten Autobahnabschnitten die Verantwortung an das Fahrzeug übergeben, hatte es Ende vergangenen Jahres geheißen. Erstmals in der über 130-jährigen Geschichte des Automobils übernehme das Fahrzeug unter bestimmten Voraussetzungen "die dynamische Fahraufgabe", lautete die Einschätzung des Herstellers.
Källenius sieht nach der Abspaltung des Lkw-Geschäfts gute Perspektiven für das verbliebene Geschäft mit Autos und Vans. "Wir haben erhebliches Wachstumspotenzial in der Marke Mercedes." Auf den Versorgungsengpass mit Halbleitern, der die gesamte Branche betrifft, ging der Topmanager wegen der baldigen Bilanzpressekonferenz am 24. Februar nicht im Detail ein. Daimler-Vorstand Markus Schäfer hatte Monatsbeginn gesagt, der Mangel werde im ersten Halbjahr andauern, in der zweiten Jahreshälfte könnte sich die Lage dann etwas entspannen.
Die Aktie von Daimler konnte zum Wochenschluss allerdings keine Gewinne verbuchen. Das Papier verliert 1,7 Prozent auf 69,93 Euro. Die Aktie ist derzeit in einem seit Oktober 2021 ausgebildeten Seitwärtstrend gefangen. Die untere Begrenzung, die gleichzeitig ein wichtiger charttechnischer Support ist, resultiert aus dem Dezembertief 2021 bei 66,48 Euro. Der Ausbruch nach oben würde beim Sprung über das Januarhoch 2022 bei 76,43 Euro gelingen. DER AKTIONÄR bleibt zuversichtlich, Anleger bleiben weiter investiert.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Daimler.