Daimler-Vorstand Ola Källenius hat Aussagen der Berliner Ampel-Koalition zu Elektroautos begrüßt. "Beim ersten Überfliegen des Koalitionsvertrags gefallen mir drei Zahlen: 15 Millionen Elektroautos, 1 Million Ladepunkte und 80 Prozent Erneuerbare Energien", sagte Källenius am Mittwochabend, wie sein Unternehmen in Stuttgart mitteilte. Das seien konkrete Ziele für das Jahr 2030. Diese würde den Wandel der Automobilindustrie unterstützen.
Die Ampel-Koalition hatte zuvor unter anderem mitgeteilt, sie wolle den Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektroautos beschleunigen. Dabei solle der Schwerpunkt auf Schnellladeinfrastruktur gelegt werden, heißt es in dem von SPD, Grünen und FDP vorgelegten Koalitionsvertrag.
Die Ziele der Berliner Koalition entsprächen der Strategie bei Mercedes-Benz, sagte Källenius. "So können noch mehr Autos elektrisch werden und elektrische Autos wirklich grün. Auch höhere Investitionen, schnellere Genehmigungsverfahren und ein digitaler Aufbruch in Staat, Wirtschaft und Gesellschaft werden uns guttun."
Die Stuttgarter hatten im Juli mehr Ehrgeiz für den Durchbruch der eigenen E-Flotte signalisiert: Das Mercedes-Benz-Geschäft soll auf elektrisches Fahren ausgerichtet werden. 2025 wollen die Schwaben 50 Prozent ihrer Neuverkäufe mit vollelektrischen oder Plug-in-Autos erzielen. Bis zum Ende des Jahrzehnts will man vollelektrisch werden - überall dort, wo es "die Marktbedingungen zulassen", hatte es geheißen.
In den letzten Wochen und Monaten haben die Analysten in schöner Regelmäßigkeit ihre Kursziele für die Daimler-Aktie nach oben revidiert. Vor wenigen Tagen knackte das Papier sogar die 90-Euro-Marke. Geht es nach Berenberg-Analyst Arndt Ellinghorst, so ist das Potenzial für die Aktie noch immer nicht ausgeschöpft. Sein Kursziel lautet 116 Euro. „Aus charttechnischer Sicht sind mittelfristig Kurse um die 95 Euro möglich. Die Trendfolgesystematik zeigt sich weiterhin intakt“, sagt Charttechnik-Spezialist Martin Utschneider von Donner & Reuschel.
Daimler-Truck wird am 10. Dezember über einen Spin-Off als eigenständiges Unternehmen an der Börse notieren. DER AKTIONÄR geht davon aus, dass beide Teile getrennt voneinander mehr wert sein werden. Darüber hinaus agieren beide Teile in Zukunft flexibler und haben einen leichteren Zugang zum Kapitalmarkt. Bis zur Abspaltung sollte das positive Momentum der Aktie anhalten. Anleger lassen sich von kurzen Konsolidierungsphasen nicht aus der Ruhe bringen. Halten!
(Mit Material von dpa-AFX).