Die Autozulieferer Continental und Osram müssen wegen der Corona- und Branchenkrise ihre Zusammenarbeit in der Lichttechnik beenden. Die 2018 gegründete und unter anderem auf LED-Scheinwerfer spezialisierte Gemeinschaftsfirma mit Hauptsitz in München solle aufgelöst werden, kündigten beide Unternehmen am Mittwoch an. Die Trennung hatte sich im Sommer schon abgezeichnet. Nun würden konkrete Gespräche zur Auflösung der Gemeinschaftsfirma geführt, erklärte Conti. Sie sollen bis zum Jahresende abgeschlossen sein. Continental und Osram sind bisher je zur Hälfte beteiligt.
Die eingebrachten Bereiche mit 1.500 Mitarbeitern an 14 Standorten sollen in die Unternehmen zurückkehren. Wo genau die Jobs in beiden Mutterkonzernen angesiedelt werden, lasse sich derzeit noch nicht sagen, erklärte eine Conti-Sprecherin: "Wir steigen jetzt in die Verhandlungen ein." Insgesamt fährt das DAX-Unternehmen aus Hannover vor dem Hintergrund des Nachfrageeinbruchs in der Pandemie sowie der Umstellung auf neue Antriebstechnologien und Software einen harten Sparkurs. Zur Lichttechnik in dem Joint Venture erklärte es, mit den Kunden vereinbarte Projekte würden weiterlaufen.
Mit dem Schritt reagierten Continental und Osram auf die schwierige Marktsituation, die durch die schwache weltweite Autoproduktion und Viruskrise entstanden sei, so die Begründung. Die einstigen Erwartungen an die Zusammenarbeit ließen sich so nicht mehr aufrechthalten. Bereits Anfang Juli hatte Conti mitgeteilt, dass beide Unternehmen über die Zukunft der gemeinsamen Aktivitäten reden. Auch über einen Verkauf war spekuliert worden. Osram gehört inzwischen mehrheitlich dem österreichischen Sensorspezialisten AMS.
Die Aktie von Continental präsentiert sich am heutigen Mittwoch sehr stark. Mit einem Plus von 3,6 Prozent rangiert das Papier auf Rang 2 der besten Werte des Tages im DAX hinter Adidas. Allerdings notiert die Aktie weiterhin unter der charttechnisch wichtigen 200-Tage-Linie. Anleger bleiben hier weiter an der Seitenlinie.
(Mit Material von dpa-AFX)