Die Aktie des britischen Brennstoffzellen-Spezialisten Ceres Power verliert am heutigen Donnerstag gut 40 Prozent an Wert. Der wohl wichtigste Partner des Unternehmens, Bosch, ordnet seine Wasserstoff-Aktivitäten neu und will die Technik und Serienentwicklung von Systemen zur dezentralen Energieversorgung auf Basis der Festoxid-Brennstoffzellentechnik (SOFC) einstellen. Der Worst-case für die Briten.
Denn Bosch plant, die Technologiepartnerschaft mit Ceres Power geordnet zu beenden. Den vertraglichen Verpflichtungen komme man nach, so die Schwaben. Seit August 2018 hatte Bosch mit dem britischen Unternehmen bei der Entwicklung von stationären Brennstoffzellen und Brennstoffzellen-Stacks zusammengearbeitet.
In den letzten zehn Jahren hatte Bosch gemeinsam mit Partnern die Festoxid-Brennstoffzellentechnologie für Systeme zur dezentralen Energieversorgung weiterentwickelt. Der Markt habe sich in der jüngeren Vergangenheit jedoch anders entwickelt als erwartet. Zum einen werden laut Mitteilung vor allem Systeme einer höheren Leistungsklasse mit CO2-Abscheidung nachgefragt, was die Rahmenbedingungen für den wirtschaftlichen Betrieb deutlich anspruchsvoller macht. Zum anderen habe die Verstromung von Wasserstoff in Europa, insbesondere in Deutschland, noch nicht die erforderliche Priorität. "Im Ergebnis entsteht weiterer Entwicklungsaufwand in den kommenden Jahren, der die Wirtschaftlichkeit signifikant reduziert."
Bosch sendet mit der Neuordnung der Wasserstoff-Aktivitäten (fortan soll der Fokus auf die Wasserstoff-Erzeugung und das Angebot von Elektrolyse-Komponenten ausgerichtet werden) keine guten Signale für die gesamte Wasserstoff-Branche. Besonders bitter sind die News für Ceres Power. Bosch war bis dato der wohl wichtigste Partner des Unternehmens. Anleger sollten bei der Aktie nicht ins fallende Messer greifen. Derzeit sind die Unsicherheiten bei Ceres selbst und innerhalb der Branche einfach zu groß und wenig kalkulierbar.
Enthält Material von dpa-AFX