Aktien von Wasserstoff-Unternehmen wollen einfach nicht so recht an Fahrt aufnehmen. Selbst positive Neuigkeiten, wie zuletzt bei Ceres Power oder auch Nel, verpuffen wirkungslos. Hinzu kommt die wachsende Skepsis unter den Analysten. Sowohl die Aktien von Nel als auch die von Ceres Power haben am Dienstag unter kritischen Kommentaren gelitten.
In einer Ersteinschätzung hat Skye Landon von Redburn das Papier von Ceres Power mit "Sell" und einem Kursziel von lediglich 125 Britische Pence (1,47 Euro) in die Bewertung aufgenommen. Der Grund für die Verkaufsempfehlung seien überhöhte Markterwartungen in Bezug auf Lizenzeinnahmen und einen geringeren zukünftigen Cashflow.
Peter Low, ebenfalls Analyst bei Redburn, rät indes bei der Aktie des skandinavischen Elektrolyse-Spezialisten Nel nicht mehr zum Kauf, sondern stuft den Titel nur noch mit "Neutral" ein. Das Kursziel in Höhe von 6,00 Norwegische Kronen (0,53 Euro) liegt allerdings etwa 25 Prozent über dem derzeitigen Kursniveau.
Generell gebe es laut Analyst Landon überzeugende Argumente für einen fortgesetzten, aber maßvollen Ausbau der weltweiten Elektrolyseur-Produktionskapazitäten, wobei das derzeitige Überangebot an Elektrolyseuren zu einem deutlichen Unterangebot werde.
Mit Elektrolyseuren lässt sich aus erneuerbaren Energien überhaupt erst grüner Wasserstoff produzieren. Zu den Herstellern gehört neben Nel auch beispielsweise ITM Power aus Großbritannien. In Deutschland gehören Siemens Energy und Thyssenkrupp Nucera zu den prominenten Vertretern in diesem Bereich.
Jegliche Erholungstendenzen bei Wasserstoff-Pure-Playern wie Nel oder Ceres Power wurden zuletzt an der Börse im Keim erstickt. Noch gibt es keine nachhaltigen Anzeichen einer Trendwende. Beide genannten Werte sind derzeit keine laufenden Empfehlungen des AKTIONÄR, gehören aber auf die Watchlist.