Der Branchenführer hat es schon wieder getan: BYD sticht Tesla bei den weltweiten Auslieferungen das zweite Quartal in Folge aus. Während der von US-Milliardär Elon Musk geleitete Konzern seit Monaten unter dessen kontroversen politischen Auftritten und veralteten Fahrzeugmodellen leidet (DER AKTIONÄR berichtete), setzt der E-Auto-Spezialist aus Shenzhen den Siegeszug unbeirrt fort.
Allein im März verkaufte BYD 377.420 Fahrzeuge – das sind 40.739 mehr als Tesla im gesamten Quartal. Ebenso lag der Autobauer aus China bei den Absatzzahlen reiner E-Autos in den ersten drei Monaten dieses Jahres klar vor dem US-Konkurrenten: 416.388 vollelektrische BYDs gegenüber 336.681 Teslas.
90 Prozent des Absatzes erzielte BYD in China und bleibt damit abhängig vom Heimatmarkt. Diese starke Fokussierung auf das Inland hat jedoch auch etwas Positives: Sie schützt BYD vor den Folgen der hohen US-Zölle auf chinesische Importe. So konnte BYD die Auslieferungen weiter steigern, obwohl Chinas Autoexporte im ersten Quartal um fast 60 Prozent eingebrochen sind.
Der chinesische Inlandsmarkt hingegen verzeichnete im März trotz des deflationären Gegenwinds einen bemerkenswerten Aufschwung: Im Vergleich zum März 2024 wurden 14,4 Prozent mehr Fahrzeuge verkauft – angetrieben durch ein staatliches Subventionsprogramm, das den Erwerb eines neuen E-Autos oder Plug-in-Hybrids durch Inzahlungnahme des alten Fahrzeugs fördert. Dadurch wurden nach Zahlen der China Passenger Car Association im ersten Quartal 5,18 Millionen Pkws an den Kunden gebracht. Fahrzeuge mit alternativen Antriebstechnologien waren dabei erstmals seit vier Monaten wieder beliebter als Benziner. Ihr Marktanteil lag bei 50,4 Prozent.
Auf die erfreulichen Nachrichten reagiert die BYD-Aktie am Mittwoch kaum. Der Zollkonflikt zwischen den USA und China überschattet den Erfolg und dominiert die aktuelle Marktdynamik. DER AKTIONÄR hält an seiner Einschätzung fest: BYDs rasantes Wachstum und Innovationsvorsprung gegenüber Wettbewerbern bleiben überzeugende Argumente. Der Quartalsbericht am 23. April dürfte die operative Stärke des Unternehmens bestätigen. Anleger, die der Empfehlung seit Ausgabe 42/23 gefolgt sind, verzeichnen bis dato Kursgewinne von über 20 Prozent.