Um 6,1 Prozent hat BYD aufgrund des in China tobenden Preiskampfs den durchschnittlichen Verkaufspreis seiner Fahrzeuge in den ersten fünf Monaten 2023 reduziert (DER AKTIONÄR berichtete). Keine gute Voraussetzung für hohe Gewinnzuwächse. Eigentlich. BYD gelang es dennoch. Die Gründe für den Erfolg sind vielfältig.
Zwischen 10,5 und 11,7 Milliarden Yuan (umgerechnet bis zu 1,46 Milliarden Euro) soll der Nettogewinn des chinesischen Autobauers laut vorläufiger Zahlen liegen (mehr dazu lesen Sie hier). Gegenüber dem Vorjahr entspräche das einem Wachstum zwischen 192 und 225 Prozent. Das alles gelang BYD trotz harter Rabattschlachten. Als Grund für den Gewinnzuwachs führte der Konzern mehrere Gründe an.
Zum einen habe der Fahrzeugabsatz erneut ein robustes Wachstum auf einer hohen Basis verzeichnet. Dadurch wurde der Marktanteil erhöht und die führende Position auf dem Markt kontinuierlich gefestigt, so BYD in einer Mitteilung.
Als weiteren Grund führten die Chinesen an, dass es gelungen sei, trotz des harten Wettbewerbs ein solides Rentabilitätsniveau aufrechtzuerhalten. Dazu beigetragen hätte unter anderem die verbesserte Positionierung der Marke. Deutlich größeren Einfluss dürften derweil aber Skaleneffekte durch das wachsende Volumen sowie der Preisrückgang bei Rohstoffen wie etwa Lithium nehmen. Darüber hinaus nennt BYD auch die hohe Kostenkontrolle innerhalb der Lieferkette. Diese resultieren wohl aus der hohen vertikalen Wertschöpfungstiefe des Konzerns.
BYD befindet sich weiterhin auf Wachstumskurs. Die Nachfrage nach E-Autos zieht im Heimatmarkt weiter an, was die letzten guten Zahlen unterstreichen. Die Produktoffensive nimmt Gestalt an. Was die Expansion angeht, so wird BYD sicherlich nicht gleich zu Beginn große Marktanteile in Europa erobern, jedoch steigt die Sichtbarkeit. Die Konsumenten werden Stück für Stück begreifen, dass die chinesischen Auto-Hersteller vor allem im EV-Segment eine hohe Qualität sowie innovative Softwarelösungen an den Tag legen. Anleger geben kein Stück aus der Hand.