Am Montag machen wieder einmal Berichte die Runde, dass Tesla die Preise für seine Fahrzeuge reduziert. Da diese Rabatte allerdings nur für die USA gelten, dürften sie keinen großen Einfluss auf BYD haben. Doch auch im BYD-Heimatland China senkte Tesla die Preise in jüngerer Vergangenheit deutlich. Das droht BYD bei einem möglichen Preiskampf.
Bei BYD berichteten Medien zuletzt ebenfalls von Preisnachlässen. Der Autobauer dementierte die Berichte allerdings. Jedoch sollten mögliche Rabatte dem größten Hersteller von New Energy Vehicles (reine Stromer und Plugin-Hybride) nicht schaden. Davon gehen jedenfalls mehrere Experten aus. Im Gegenteil könnte BYD sogar einer der Profiteure einer drohenden Preisschlacht sein.
Die gesunkenen Inputpreise könnten den negativen Einfluss auf die Margen der Autobauer wahrscheinlich nicht ausgleichen, so Robert Mumford, Investmentmanager bei GAM Hongkong. Ein möglicher Gewinner dieser Entwicklung könne jedoch BYD sein. Das Unternehmen verfüge über eine hohe Fertigungstiefe und dank dieser über eine hohe Preissetzungsmacht.
Einen weiteren Vorteil heben die Analysten Jeff Chung und Beatrice Lam von der Citigroup hervor. Einige Marktteilnehmer müssten möglicherweise höhere Verluste hinnehmen, um Marktanteile zu gewinnen und größere Skaleneffekte zu erzielen. Das werde zu einem verschärften Wettbewerb und einer Konsolidierung des Marktes führen, so die Experten. Auf lange Sicht könne eine Konsolidierung zu einer Steigerung des BYD-Marktanteils führen.
Der von Tesla ins Leben gerufene Preiskampf macht sich bemerkbar. Mehrere chinesische E-Autobauer wie Nio oder XPeng zogen bereits nach. BYD kommt bisher noch ohne vom Unternehmen initiierte Rabatte aus, könnte jedoch, da man anders als die einheimische Konkurrenz bereits profitabel wirtschaftet, problemlos nachziehen.
Langfristig ist die BYD-Aktie aufgrund der starken Position im Markt für Elektro- und Hybridfahrzeuge ohnehin einer der aussichtsreichsten Werte im Automobilsektor. Kursziel: 45 Euro.