Trotz enormer operativer Fortschritte findet sich die BYD-Aktie seit gut zwei Jahren in einem Abwärtstrend wieder. Die Bewertungsmultiplen des Autobauers haben sich in diesem Zeitraum deutlich reduziert. Doch damit bietet sich Anlegern eine spannende Chance – zumindest, wenn es nach den Analysten geht.
So geben sich die Experten zu großen Teilen optimistisch für den Titel. Von den 41 Analysten, die das Papier laut Bloomberg covern, raten ganze 39, die Aktie zu "Kaufen“. Lediglich je ein Mal lautet das Votum "Halten“ beziehungsweise "Verkaufen“. Mit einem Konsenskursziel von 289,80 Hongkong Dollar (umgerechnet 34,17 Euro) hat die Aktie zudem noch ordentlich Luft nach oben.
Nochmals optimistischer gibt sich derweil Eugene Hsiao, Analyst bei der Investmentbank Macquarie. Mit einem Kursziel von 300 Hongkong Dollar (35,47 Euro) schreibt er der BYD-Aktie in einer am Freitag veröffentlichten Studie ein Potenzial von rund 27 Prozent zu.
Nach Ansicht Macquaries ist BYD mit seiner Expansionsstrategie bereit, das nächste Toyota zu werden. Der Autobauer werde die Überseemärkte deutlich aktiver erschließen. BYD verfüge über die Flexibilität, sowohl reine Stromer als auch Plug-in Hybride zu exportieren oder lokal zu produzieren. Erste Schritte hierzu hat der Konzern bereits getätigt, so wurde gestern etwa in Thailand das erste eigens betriebene Werk außerhalb Chinas eröffnet. In weiteren Ländern, unter anderem in Ungarn, werden ebenfalls Fabriken hochgezogen. Hsiao geht davon aus, dass bis 2030 etwa 20 Prozent der Automobilproduktionskapazität des Autobauers in Übersee angesiedelt sein wird.
Der Experte führt als Argument zudem die unsichere Profitabilität in der EV-Branche an, weshalb Anleger BYD als eine sicherere Wachstumsstory in der zweiten Jahreshälfte ansehen könnten. Als einer der wenigen E-Autobauer arbeiten die Chinesen bereits profitabel.
BYD ist in China bereits das Maß aller Dinge, operativ läuft es rund. Mit der internationalen Expansion eröffnen sich dem Konzern Chancen, um weiter zu wachsen und die Margen weiter zu steigern. Charttechnisch steckt die Aktie jedoch weiterhin in einem Abwärtstrend fest, weshalb sie derzeit lediglich eine Halteposition ist.