Der Green-Tech-Abverkauf der vergangenen Wochen hat auch den französischen Wind- und Solarparkbetreiber und -projektierer Neoen mit voller Wucht getroffen. Am Donnerstag muss die Aktie erneut ein kräftiges Minus verkraften, nachdem CEO Xavier Barbaro eine Kapitalerhöhung in Aussicht gestellt hat. Doch der Konzern verfolgt auch ambitionierte Ziele.
Bis Ende 2025 will Neoen die Kapazitäten mehr als verdoppeln. Mindestens zehn Gigawatt sollen dann im Betrieb oder in der Projektierung sein – Stand Dezember waren es erst 4,1 Gigawatt. „Der Hauptanteil dieses Wachstums wird in Ländern erfolgen, in denen wir bereits etabliert sind“, so Barbaro. „Wir bewegen uns auf bekanntem Terrain.“ Kernmärkte von Neoen sind Australien und Europa, aber auch in Lateinamerika ist der Konzern tätig.
Um die Expansion zu stemmen, müssen von 2021 bis 2025 aber 5,3 Milliarden Euro investiert werden. Maximal 1,2 Milliarden Euro sollen dabei durch eine Kapitalerhöhung beigesteuert werden. Laut Barbaro soll das Geld aber nicht in einem einzelnen Schritt beschafft werden, zudem könnte die Summe noch sinken, wenn einzelne Asset-Beteiligungen verkauft werden.
Prognose für 2021
Für das laufende Jahr peilt Neoen derweil einen Kerngewinn von 295 bis 325 Millionen Euro an. 2020 waren es 270,4 Millionen Euro. Allerdings warnte Barbaro vor möglichen Verzögerungen beim Bau sowie Druck auf die Strompreise durch die Corona-Pandemie, was die Ergebnisse beeinflussen könnte.
Neoen ist auf Wachstumskurs. Das wird sich langfristig auszahlen, auch wenn die Aussicht auf eine große Kapitalerhöhung kurzfristig auf die Stimmung drückt. DER AKTIONÄR bleibt langfristig optimistisch für die Aktie und setzt auch im Buffett-Depot weiter auf steigende Kurse.