Boeing hat im zweiten Quartal zwar von einer Erholung nach der Corona-Pandemie profitiert. Doch Schwächen im Rüstungsgeschäft und die noch immer anhaltenden Probleme beim Langstreckenjet 787 "Dreamliner" wogen zu schwer. Die Folge: Der krisengeplagte US-Flugzeugbauer kann die Erwartungen der Analysten nicht erfüllen.
Boeing hat im zweiten Quartal schwarze Zahlen geschrieben, aber deutlich weniger verdient. Der Nettogewinn ging gegenüber dem Vorjahreswert um 72 Prozent auf 160 Millionen Dollar zurück, wie der Airbus-Rivale am Mittwochmittag mitteilte. Der Umsatz sank um zwei Prozent auf 16,7 Milliarden Dollar.
Analysten hatten hier klar mehr erwartet. Insbesondere beim Umsatz blieb der Flugzeugbauer hinter den Schätzungen von 17,57 Milliarden Dollar deutlich zurück.
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Boeing litt weiter darunter, dass der Langstreckenjet 787 "Dreamliner" wegen Produktionsmängeln nicht an Kunden übergeben werden kann. Im Quartalsbericht erklärte der Konzern, mit der US-Luftfahrtaufsicht FAA die letzten Schritte für eine Wiederaufnahme der Auslieferungen auszuarbeiten.
Immerhin laufen die Geschäfte mit Boeings früherem Unglücksflieger 737 Max wieder deutlich besser. Die hohe Nachfrage nach dem hochprofitablen Mittelstreckenjet, der nach zwei verheerenden Abstürzen rund anderthalb Jahre lang mit Startverboten belegt war, sorgte immerhin für einen leichten Anstieg der Erlöse in der wichtigen Verkehrsflugzeugsparte.
Angesichts einer überraschend positiven Kapitalflussentwicklung reagierte die Aktie vorbörslich zunächst aber trotzdem mit einem Kursanstieg von zuletzt 2,8 Prozent. Der operative Cashflow rückte mit einem Plus von 81 Millionen Dollar wieder in den positiven Bereich, nachdem hier im Vorjahresquartal noch 483 Millionen Dollar verbrannt wurden.
Die verpassten Umsatzerwartungen sind eine Enttäuschung, doch die Auslieferungen dürften im zweiten Halbjahr weiter anziehen. Der jüngste Erholungstrend bei der Boeing-Aktie dürfte damit vorerst anhalten. Anleger bleiben an Bord.
Mit Material von dpaAFX.