US-Flugzeugbauer Boeing hat Probleme. Nicht nur mit seiner Boeing 737 Max, die sich nur allmählich von den folgenreichen Abstürzen erholt. Auch Langstrecken-Version 787, genannt Dreamliner, sorgt wegen Produktionsmängeln für teure Verzögerungen. Nun könnte ein Neustart der Auslieferungen bevorstehen. Die Boeing-Aktie reagiert kaum.
Noch gibt es einen Lieferstopp für den Dreamliner. Auch die Lufthansa wartet auf ihre erste Boeing 787. Die Auslieferung der 787 wurde im Frühjahr 2021 wegen struktureller Mängel ausgesetzt. Nun hat der Flugzeugbauer Insidern zufolge wichtige Fluggesellschaften und Ausrüster darüber informiert, dass die Auslieferung von 787 Dreamliner in der zweiten Jahreshälfte 2022 wieder aufgenommen werden soll.
Die Nachrichtenagentur Reuters beruft sich auf mit dem Vorgang vertraute Personen, dass eine Auslieferung im dritten Quartal realistisch sei. Der Airbus-Konkurrent selbst lehnte eine Stellungnahme ab. Und die US-Flugaufsicht FAA erklärte, der Zeitplan werde von Sicherheitsfragen bestimmt.
Kürzlich wurde zudem bekannt, dass China Eastern Airlines ihre Flugzeuge vom Typ Boeing 737-800 wieder in Betrieb genommen hat. Nach einem Absturz Ende März waren die 223 Boeing-Flugzeuge der Fluggesellschaft für Sicherheitsüberprüfungen zunächst am Boden geblieben, teilte Reuters mit. Die Ermittlungen zum Flugunfall dauern derweil noch an.
Die Boeing-Aktie bewegt sich am Donnerstag kaum, liegt zwei Stunden vor US-Börsenschluss mit 0,5 Prozent im Minus.
Die guten Nachrichten zu den Verkehrsflugzeugen von Boeing sorgen an der Börse nicht für Euphorie. Zu tief hängt der Konzern in den Seilen, zu lange dürfte eine nachhaltige Erholung des Geschäfts mit Passagierflugzeugen dauern. Ein Blick auf den Chart macht wenig Hoffnung. Wer eine Flugzeugbauer-Aktie kaufen möchte, greift besser zum europäischen Konkurrenten Airbus.