Mercedes, Volkswagen oder auch klassische E-Autobauer wie Tesla und BYD setzen im Zuge der sich verschärfenden Nachfrage nach Batterierohstoffen zunehmend auf Investitionen in Minen. Bei BMW sprach man sich kürzlich gegen dieses Vorgehen aus und beschreitet damit abermals einen Sonderweg unter den Autobauern.
Finanzchef Nicolas Peter verkündete am Freitag in einem Interview, dass der Autobauer nicht glaube, dass Investitionen in Minen der wrichtige Weg seien, um sich wichtige Batteriematerialien zu sichern. Dagegen sehe der Konzern es als wichtiger an, Rohstoffe aus Autos und anderen Produkten zurückzugewinnen. Zudem solle ein neues Batteriedesign, an dem der Konzern aktuell arbeitet, zu Kosteneinsparungen beitragen.
Zudem will BMW anders als die Konkurrenz, die immer tiefer in die Lieferketten einsteigt, weniger auf eigene Kapazitäten als auf Kooperationen setzen. So verfügt der Konzern zwar über ein eigenes Batterieforschungszentrum, überlässt die Entwicklung in großem Maßstab sowie die Produktion jedoch Partnern wie etwa CATL. Ähnlich ist der Plan auch bei recycelten Batteriematerialien, wo BMW keine Notwendigkeit sieht, selbst große Anlagen zum Recycling von Zellen zu entwickeln. Stattdessen wollen die Münchner Partner zu Investitionen bewegen, indem sie die Nachfrage durch das Absatzwachstum ihrer Elektroautos nachweisen.
Damit schwimmt BMW abermals gegen den Strom: Während viele Konkurrenten schon konkrete Daten für den Abschied vom Verbrennungsmotor genannt haben, hält BMW, trotz Fokus auf die Elektrifizierung, weiter an diesem fest. Darüber hinaus beschäftigt sich der Konzern als einziger der großen deutschen Autobauer mit der Entwicklung von wasserstoffgetriebenen PKWs.
Das ist auch gleichzeitig einer der größten Kritikpunkte an BMW: Die Technologieoffenheit ist sehr kostenintensiv. Grundsätzlich stimmt die Richtung allerdings. Der Hochlauf der Elektroauto-Sparte entwickelt sich gut. 2025 will BMW eine neue, auf Elektroantriebe ausgerichtete und software-definierte Fahrzeuggeneration auf den Markt bringen: die sogenannte Neue Klasse.