BMW ist das neunte Jahr in Folge größter Autoexporteur der USA – zumindest dem Wert nach. Das Werk in Spartanburg in South Carolina habe im vergangenen Jahr 416.000 SUV-Modelle gebaut und 227.000 Fahrzeuge im Wert von 9,6 Milliarden US-Dollar exportiert, teilte der Konzern am Dienstag mit. Die meisten davon gingen nach Deutschland (15,5 Prozent), China (13,5 Prozent) und Südkorea (12,8 Prozent).
Bis 2030 will BMW in den USA mindestens sechs vollelektrische Modelle bauen. Zur Vorbereitung investiert der Konzern 1,7 Milliarden Dollar in das Werk und eine Hochvoltbatterie-Montage. Spartanburg hat eine jährliche Produktionskapazität von bis zu 450.000 Fahrzeugen und beschäftigt mehr als 11.000 Mitarbeiter. BMW-Produktionsvorstand Milan Nedeljkovic sagte: "Freihandel und offene Märkte ermöglichen Wachstum und Wohlstand. BMW und South Carolina sind ein gutes Beispiel dafür."
Auch was das wichtige Thema Software betrifft, gab es Mitte der Woche News von BMW.
Die Münchner wollen zusammen mit großen IT-Konzernen Hardware und Software verbinden. BMW achtet aber darauf, die Hoheit über die Daten zu wahren und die Systeme selbst verknüpfen zu können, um nicht von einzelnen Partnern abhängig zu werden. "Wir haben überhaupt keine Angst vor Tech-Playern, weil wir mit allen zusammenarbeiten", sagte Vorstandschef Oliver Zipse im Januar bei der Technikmesse CES in Las Vegas. Dies sind neben den IT-Giganten auch viele hoch spezialisierte Start-ups. Autos seien nicht bloß Smartphones auf Rädern, sie seien komplex, erklärte Zipse – eine Hürde für etablierte Tech-Konzerne.
2025 will BMW eine neue, auf Elektroantriebe ausgerichtete und softwaredefinierte Fahrzeuggeneration auf den Markt bringen: die sogenannte Neue Klasse. Einen Ausblick gab der Autobauer mit dem Visionsfahrzeug BMW i Vision Dee ("Digital Emotional Experience").
Zipse sagte, der Wagen zeige, "was möglich ist, wenn Hardware und Software verschmelzen". Das Head-up-Display projiziere Informationen über die gesamte Breite der Windschutzscheibe. Und das Auto passe sich den Gewohnheiten des Fahrers an – öffne etwa bei Annäherung automatisch die Tür, schlage Navigationsziele vor und stelle Informationen, Nachrichten, Kalendereinträge oder Social-Media-Posts zur Verfügung. Sogar die Wagenfarbe lasse sich digital ändern.
Den Newsflow nahm die DZ Bank auf und erhöhte das Kursziel für die BMW-Aktie von 95 auf 115 Euro. Mit Blick auf den technologieoffenen Ansatz von BMW sowie der Wahlmöglichkeit des Kunden beim Thema E-Mobilität sieht Analyst Michael Punzet aktuell einen strategischen Wettbewerbsvorteil bei den Münchenern.
DER AKTIONÄR sieht BMW grundsätzlich gut positioniert. Der Ausblick inklusive das Konzeptfahrzeug i Vision Dee machen Lust auf mehr. Der Favorit im Automobil-Sektor bleibt jedoch die Aktie der Porsche AG.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Porsche AG
Aktien der Porsche AG befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.