Zu lange Ladezeiten, zu geringe Reichweite, zu geringe Lebensdauer: Das alles sind Punkte, die Kritiker von Elektroautos immer wieder anführen. Doch an Lösungen arbeitet die Auto- und Batterieindustrie mit Hochdruck. Ein vielversprechendes Projekt sind dabei Feststoffbatterien. Bei diesen geht BMW nun in die Offensive.
In seinem Batteriezentrum in Parsdorf will BMW eine neue Produktionslinie für Festkörperzellen aufbauen. Eine Forschungs- und Entwicklungslizenz der Partnerfirma Solid Power ermögliche den Aufbau einer eigenen Pilotanlage. Sie werde "das gemeinsame Ziel, diese vielversprechende Zelltechnologie auf den Markt zu bringen, beschleunigen", so der Autobauer am Freitag. Ein BMW-Versuchsfahrzeug damit sei noch vor 2025 geplant.
BMW sehe in der Feststoffzelle erhebliches Zukunftspotential und arbeitet intensiv an der Entwicklung, sagte Vorstand Frank Weber. Zuvor steht bei BMW aber noch die nächste Generation an klassischen Lithium-Ionen-Batterien bevor. Diese sollen in der „Neuen Klasse“ ab 2025 zum Einsatz kommen und laut BMW-CEO Oliver Zipse dank der neu entwickelten zylindrischen Zellen Maßstäbe in Sachen Reichweite, Ladegeschwindigkeit und Preisgestaltung setzen.
Ein Durchbruch bei Feststoffbatterien wäre für BMW ein großer Erfolg. Damit würde der Konzern einen großen Vorteil gegenüber anderen Autobauern erlangen. Jedoch arbeitet auch die Konkurrenz an der Entwicklung solcher Zellen. Die Elektro-Offensive von BMW nimmt derweil Gestalt an. Die Aktie steht derzeit als Halteposition auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR. Favorit unter den deutschen Autobauer ist die Porsche AG.