Ein guter Newsflow in den letzten Wochen sorgte für eine deutliche Outperformance der BMW-Aktie gegenüber den Wettbewerbern. Im Vergleich zu Mercedes hatte das Papier von BMW seit Jahresbeginn deutlich die Nase vorn. BMW kommt auf auf eine Performance von 22,4 Prozent. Mercedes-Benz legte nur 14,5 Prozent zu. Am Donnerstag jedoch sogt eine neue Studie von Goldman Sachs für Abgabedruck bei den Autowerten.
BMW, Mercedes & Co haben am Gründonnerstag im Dax einen schweren Stand. BMW weiteten ihren Vortagesrutsch um bis zu 1,4 Prozent auf 97,73 Euro aus und landeten damit zeitweise unter ihren 21-und 50-Tage-Linien. Analyst George Galliers von Goldman Sachs passte seine Schätzungen in einer aktuellen Branchenstudie an die Risiken für die Marktanteile durch den Trend hin zum E-Auto an. In den kommenden zehn Jahren werden Tesla und chinesische Marken hier ein stärkeres Wort mitreden, glaubt der Experte.
Galliers kappte einige Kursziele und stufte unter anderem BMW ab. Seine nun neutrale Haltung gegenüber BMW-Aktien begründet er aber vor allem mit dem vergleichsweise geringeren Kurspotenzial. Sein Kursziel reduzierte Galliers von 113 auf 109 Euro.
Dabei konnte BMW-Chef Oliver Zipse zuletzt mit guten News bei Analysten und Anlegern Pluspunkte sammeln. Vor allem im E-Mobility-Segment hat der CEO ehrgeizige Ziele formuliert. 2024 soll der Anteil der Vollelektroautos auf mindestens 20 Prozent steigen, 2025 soll es schon ein Viertel sein und im Jahr danach rund ein Drittel. Zipse sieht sich im Elektrohochlauf als Speerspitze unter den Rivalen. "Mit unserem starken BEV-Wachstum lassen wir die etablierten Wettbewerber klar hinter uns und auch viele reine BEV-Hersteller aus den USA und Asien, die neu im Markt sind", so der BMW-Chef.
Der Hochlauf der Elektroauto-Sparte läuft gut an. Die Äußerungen von Vorstand Oliver Zipse lassen aufhorchen. 2025 will BMW eine neue, auf Elektroantriebe ausgerichtete und softwaredefinierte Fahrzeuggeneration auf den Markt bringen: die sogenannte Neue Klasse. Einen Ausblick gab der Autobauer mit dem Visionsfahrzeug BMW i Vision Dee ("Digital Emotional Experience") auf der CES in Las Vegas.
Auch in Sachen der Planung neuer Fabriken ist BMW derzeit führend. Zusammen mit Nvidia wird ein digitaler Zwilling erstellt, um im Vorfeld alle Prozesse bereits durch zu spielen.
Einziges Manko: Die Technologieoffenheit bei BMW ist sehr kostenintensiv. Der Autobauer setzt weiterhin gleichzeitig auf die Produktion von Verbrennern, Wasserstoff- und Elektromodellen. Anleger bleiben investiert.