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Auswärtiges Amt rät von Kreuzfahrten ab – Carnival, Royal Caribbean und TUI unter Druck

Auswärtiges Amt rät von Kreuzfahrten ab – Carnival, Royal Caribbean und TUI unter Druck
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Martin Mrowka 11.11.2021 Martin Mrowka

Angesichts explodierender Corona-Zahlen und Engpässen in den Intensivstationen der Krankenhäuser vergeht vielen die Lust am Feiern oder Urlaub. Nun sorgt auch noch das Auswärtige Amt mit seinem Rat, auf Kreuzfahrten zu verzichten für Molltöne in der Branche. Die Aktienkurse von Carnival, Royal Caribbean und TUI geraten wieder unter Druck.

In Deutschland wurden am Mittwoch über 50.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert – ein neuer trauriger Höhepunkt. Gleichzeitig werden die Intensiv-Kapazitäten in den Krankenhäusern immer knapper. Auch wenn die Lage im Ausland derzeit weniger schlimm als in Deutschland ist, richtet sich das Auswärtige Amt mit einer Warnung an Urlauber: "Die Ausbreitung von Covid-19 kann weiterhin in vielen Ländern zu teilweise drastischen Einschränkungen im internationalen Luft- und Reiseverkehr, Einreisebeschränkungen, Quarantäne-Maßnahmen und Beeinträchtigungen des öffentlichen Lebens wie z.B. Ausgangssperren führen."

Weiterhin wird vor nicht notwendigen, touristischen Reisen in Hochrisikogebiete gewarnt. Neu ist, dass das Amt von der Teilnahme an Kreuzfahrten abrät. Auf einer Seite mit Covid-19-Hinweisen für Reisende ist zu lesen: "Es besteht das Risiko, dass im Falle eines COVID-19-Ausbruchs an Bord – auch unter geimpften Reisenden – von den zuständigen Behörden im Ausland eine mehrtägige Schiffsquarantäne verhängt wird. Ein zeitnaher Rücktransport nach Deutschland wäre ausgeschlossen."

Das trifft die Kreuzfahrt-Branche in ihrem aktuellen Erholungsversuch ins Mark. Die Aktien der führenden Kreuzfahrt-Konzerne Carnival und Royal Caribbean stehen im deutschen Handel seit Tagen unter Druck, das Papier von Touristik-Riesen TUI verliert am Donnerstag mit über vier Prozent am stärksten.

Carnival (WKN: 120071)

Miten in der schwierigen Zeit für Kreuzfahrten tritt zudem einer der größten Visionäre der Branche per Anfang 2022 ab. Richard D. Fain, seit 33 Jahren CEO der Royal Caribbean Group, übergibt die Leitung des zweitgrößten Kreuzfahrtkonzerns der Welt an Jason Liberty. Der Neue ist seit 17 Jahren bei Royal Caribbean, er leitete unter anderem verschiedene wirtschaftliche Bereiche des US-Konzerns.

Fain hatte Royal Caribbean groß gemacht. Unter seiner Leitung wurden unter anderem die Sovereign-Class, Voyager-Class und Oasis-Class begonnen und auf den Weg gebracht. Gerade wurde mit der 'Wonder of the Seas' ein neues Kreuzfahrtschiff getauft, das nun das größte der Welt ist (DER AKTIONÄR berichtete).

Bei der Royal Caribbean-Aktie sorgt die Meldung dafür, dass der Kurs wieder unter den Widerstand rutscht, der kürzlich erst überwunden wurde.

Royal Caribbean Cruises International (WKN: 886286)

Kreuzfahrten-Anbieter sind wegen der begrenzten Räumlichkeiten an Bord besonders Corona-anfällig, die Aktien reagieren entsprechend sensibel. DER AKTIONÄR hatte Carnival und Royal Caribbean zum Kauf empfohlen. Engagierte Anleger können an Bord bleiben, beachten jedoch die Stop-Loss-Marken 15 Euro beziehungsweise 63 Euro. Die TUI-Aktie bleibt derzeit nicht kaufenswert.

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