S&T profitiert von der dynamisch steigenden Digitalisierung der Industrie. Analysten zeigten sich zufrieden mit der jüngsten operativen Entwicklung bei dem österreichischem der IT-Dienstleister. Für einen Ausbruch aus der Seitwärtsbewegung hat die Kraft dennoch nicht gereicht. Impulse aus der Gerüchteküche könnten hier Rückenwind liefern.
S&T hat im zweiten Quartal trotz der Coronakrise mehr umgesetzt und verdient als im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz stieg in den drei Monaten bis Ende Juni um acht Prozent auf fast 269 Millionen Euro. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) zog um 16 Prozent auf 27 Millionen Euro an.
Konzernchef Hannes Niederhauser macht für die Umsatzentwicklung vor allem die gestiegene Nachfrage nach Produkten wie E-Learning Plattformen, Videokonferenzsystemen und Heimarbeitsplätzen verantwortlich.
Der Auftragsbestand wuchs seit Jahresbeginn um 68 Millionen auf 910 Millionen Euro per Ende Juni. Zudem stieg der operative Barmittelzufluss im ersten Halbjahr dank eines bereits 2019 initiierten Optimierungsprogramms im Vergleich zum Vorjahr um 38,9 Millionen Euro auf 27,2 Millionen Euro. Die hohe Liquidität will S&T nutzen, um Konkurrenten günstig zu übernehmen.
In Finanzkreisen gibt es aber auch Spekulationen, dass S&T selbst ins Visier eines Käufers geraten könnte. Als potenzieller Interessent wird neben dem Großaktionär Ennoconn (Anteil: 26,61 Prozent) dabei auch Siemens genannt. Hintergrund: Der DAX-Konzern stellt sich aktuell neu auf und spaltet seine Energiesparte ab. Siemens Energy soll ab 28. September an der Börse notiert werden. Mit seinen Kerngeschäften Digital Industries, Smart Infrastructure und Mobility will Siemens dem Vernehmen nach „eine bedeutende Rolle bei der Gestaltung der industriellen Digitalisierung spielen“. S&T setzt bei der Digitalisierung der industriellen Produktion bereits seit Jahren auf neueste Innovationen, um die technologische Führerschaft im Bereich der industriellen Internet-of-Things-Anwendungen (IIoT) stetig auszubauen.
Bleibt S&T auf dem eingeschlagenen Wachstumspfad und wird die Marge wie geplant gesteigert, dürfte die Aktie schon bald aus ihrer Lethargie erwachen und Kurs auf die 30-Euro-Marke nehmen – mit oder ohne Übernahmegerüchte.