+++ Diese 15 Aktien starten jetzt erst durch +++
Foto: Shutterstock
20.05.2021 Börsen. Briefing.

AKTIONÄR-Tipp EasyJet: Da kommt noch mehr

-%
easyJet

Nach einem tiefroten Winterhalbjahr erwartet die britische Billigfluglinie EasyJet endlich Lockerungen der Reisebeschränkungen. EasyJet ist bereit für den Sommer. Die Nachfrage nach Flugtickets wird anziehen. Doch bei der heutigen Vorlage der Quartalszahlen enttäuschte die Airline. Die Aktie gibt deutlich nach. Wie es weitergehen könnte.

"Wir sind in der Lage schnell hochzufahren und 90 Prozent unserer aktuellen Flotte während der Hochsaison im Sommer zu betreiben, sagte EasyJet-Chef Johan Lundgren bei der Vorlage der Zwischenbilanz. Doch derzeit bleibt der Großteil der EasyJet-Maschinen wegen der coronabedingten Beschränkungen weiterhin am Boden. Das Flugangebot liege im laufenden Quartal wohl nur bei 15 Prozent des Vorkrisen-Niveaus, hieß es.

Einen konkreten Ausblick gibt EasyJet nicht. Wann und wie stark sich der Luftverkehr von der Corona-Krise erholt, wagt auch Lundgren noch nicht einzuschätzen. Dabei machen ihm die jüngsten Erfahrungen aus Großbritannien Mut.

An der Börse wurden die Nachrichten mit Kursverlusten quittiert. Obwohl die Geschäftszahlen des Winterhalbjahrs etwa so ausfielen wie erwartet, büßte die EasyJet-Aktie zeitweise über drei Prozent auf 945,30 britische Pence ein und gehörte damit zu den schwächsten Titeln im Londoner Leitindex FTSE 100. In Deutschland verliert die Aktie etwa 2,5 Prozent auf 11,21 Euro und rutscht damit wieder deutlicher unter die 50-Tage-Linie, die bei 11,73 Euro verläuft.


easyJet (WKN: A1JTC1)

Auch für Aktien anderer Unternehmen der Branche wie dem Reisekonzern TUI und der British-Airways-Mutter IAG ging es an der Londoner Börse abwärts. Ryanair-Papiere verloren etwa ein Prozent. 

Analysten optimistisch für EasyJet

Die Branchenexperten vom Analysehaus Bernstein und der Großbank Credit Suisse sehen den Aktienkurs von EasyJet perspektivisch dennoch im Aufwind. Im Sommer sollte sich eine verbesserte Ticketnachfrage einstellen, schrieb Bernstein-Analyst Daniel Roeska und schreibt dem Papier weiterhin ein Kursziel von 1.150 Pence zu. Credit-Suisse-Experte Neil Glynn hat mit 1.200 Pence noch etwas mehr im Auge - auch wenn die Geschäftsaussichten für die nächste Zeit noch nicht klar abzusehen seien.

Börsen.Briefing Newsletter
Bleiben Sie über die neuesten Entwicklungen bei spannenden Unternehmen und an der Börse auf dem Laufenden. Lesen Sie das Börsen.Briefing. – den täglichen Newsletter des AKTIONÄR. Kostenlos.

Die britische Regierung hat zuletzt eine Liste mit Ländern aufgestellt, in die die Briten reisen dürfen, ohne nach der Rückkehr in Quarantäne zu müssen. Dazu gehören Portugal, Island und Israel. Die Ticketbuchungen nach Portugal haben seitdem stark zugelegt.

Die EasyJet-Führung erwartet nun, das Flugangebot ab Juni auch auf anderen Strecken wieder stärker hochfahren zu können. Derzeit hole man Piloten und Flugbegleiter aus der Kurzarbeit zurück, um auf eine stärkere Nachfrage nach Flugtickets reagieren zu können. "Wir wollen aus den Möglichkeiten dieses Sommers das Maximale herausholen", sagte Lundgren in einer Telefonkonferenz mit Journalisten.

Keine Finanzprognose

Für das laufende Geschäftsjahr bis Ende September traut sich das Management auch weiterhin keine Finanzprognose zu. Die kurzfristigen Unsicherheiten seien zu groß, hieß es zur Begründung. So dürfte eine späte Veränderung der Reisebeschränkungen kurzfristige Änderungen bei Ticketnachfrage und Flugangebot nach sich ziehen. Dies werde sich auch auf die Auslastung der Flugzeuge auswirken.

Die Preise der Flugtickets dürften nach Lundgrens Einschätzung wie vor der Pandemie "sehr dynamisch" sein. Er sprach von "attraktiven" Preisen. EasyJet werde aber darauf achten, nur so viele Flüge anzubieten, dass dem Konzern dabei nach Abzug der laufenden Kosten Geld zufließt. Mit dem bereits eingeleiteten Sparprogramm will die Easyjet-Führung die Kosten im laufenden Geschäftsjahr um eine halbe Milliarde britische Pfund senken.

Im ersten Geschäftshalbjahr bis Ende März flog EasyJet wegen der anhaltenden Reisebeschränkungen wie erwartet noch tiefer in die roten Zahlen. Mit 549 Millionen britischen Pfund (etwa 637 Millionen Euro) lag der Nettoverlust fast 70 Prozent höher als ein Jahr zuvor, als die Corona-Pandemie den Flugverkehr erst im März fast zum Stillstand gebracht hatte.

Diesmal beförderte EasyJet nur rund vier Millionen Passagiere, gerade einmal ein Zehntel so viele wie ein Jahr zuvor. Der Umsatz brach ähnlich stark auf 240 Millionen Pfund ein. (Mit Material von dpa-AFX)

Die Aktien von Fluggesellschaften wie EasyJet bleiben weiterhin abhängig von einer nachhaltigen Belebung des Reiseverkehrs. Das Abwärtspotenzial der EasyJet-Aktie sollte unter der Voraussetzung einer weiteren Belebung des Flugverkehrs begrenzt sein. Der Billigflieger ist finanziell gut aufgestellt und sollte in einem Erholungsszenarion gute Aufschwung-Chancen haben.

DER AKTIONÄR hatte EasyJet am 23. März 2021 bei 10,60 Euro zum Kauf empfohlen. Das Kursziel lautet 16,00 Euro. Eine Stop-Loss-Order sollte bei 7,80 Euro platziert werden. Nachkäufer und Neueinsteiger legen sich mit einem Kauflimit bei 11 Euro auf die Lauer. 

| Auf dem Laufenden bleiben | Täglich. Kostenfrei. Unverbindlich.|

Bleiben Sie über die aktuellen Entwicklungen an den Aktien-, Devisen- und Rohstoff-Märkten auf dem Laufenden. Abonnieren Sie kostenfrei das Börsen.Briefing. – den großen börsentäglichen Newsletter aus der AKTIONÄR-Redaktion.

Erhalten Sie am frühen Nachmittag mit dem Börsen.Briefing. die wichtigsten News aus Wirtschaft, Politik und Börse. Weiterführende Links zu Analysen und passenden Anlage-Empfehlungen machen den Newsletter zusätzlich nutzwertig.

Registrieren Sie sich jetzt einfach unter diesem Link. Schon am nächsten Börsen-Nachmittag kommt das Börsen.Briefing. kostenfrei und unverbindlich in Ihr E-Mail-Postfach.

Behandelte Werte

Name Wert Veränderung
Heute in %
easyJet - €
IAG - €
Ryanair - €
TUI - €

Buchtipp: Future Angst

Welche aktuellen Ängste prägen uns? Mit welchen Ängsten waren die Menschen in der Vergangenheit konfrontiert, als es die heutigen Technologien noch nicht gab? Warum mischen wir heute im Wettbewerb der Kulturen um neue Technologien nicht ganz vorne mit? Welche Maßnahmen müssen wir ergreifen, um neue Technologien nicht als etwas Beängstigendes und Feindseliges zu betrachten, sondern als ein Mittel zur Lösung der großen Probleme der Menschheit? Innovationsexperte Dr. Mario Herger stellt in „Future Angst“ die entscheidenden Fragen in Bezug auf Technologie und Fortschritt und zeigt professionelle und zukunftsweisende Lösungen auf. Mit seinem Appell „Design the Future“ bietet Herger einen unkonventionellen und transformativen Ansatz für ein neues, human geprägtes Mindset.

Future Angst

Autoren: Herger, Mario
Seitenanzahl: 528
Erscheinungstermin: 19.08.2021
Format: Softcover
ISBN: 978-3-86470-771-1

Jetzt sichern Jetzt sichern