Der weltgrößte Flugzeugbauer Airbus rechnet in den nächsten 20 Jahren mit einem weiter steigenden Bedarf an Passagier- und Frachtjets. Von 2023 bis 2042 würden weltweit voraussichtlich 40.850 neue Verkehrsmaschinen benötigt, teilte der DAX-Konzern am Mittwoch in Toulouse mit. Das sind 1.360 Maschinen mehr, als das Unternehmen noch 2022 für die folgenden zwei Jahrzehnte vorausgesagt hatte.
Hauptgrund sei eine verstärkte Erneuerung älterer Jets durch weniger spritdurstige Modelle, hieß es.
Nach dem Einbruch des Luftverkehrs in der Corona-Krise verspürt der Hersteller längst wieder eine starke Nachfrage nach neuen Maschinen. Ab kommendem Montag (19. Juni) findet erstmals seit der Pandemie wieder die weltgrößte Luftfahrtmesse in Le Bourget bei Paris statt. Hersteller wie Airbus und Rivale Boeing aus den USA zeigen dort ihre Produkte und informieren über neueste Entwicklungen. Boeing will seine Marktprognose für die nächsten 20 Jahre an diesem Sonntag (18. Juni) veröffentlichen.
Zumindest vor der Pandemie wurden auf den großen Luftfahrtmessen in der Regel reihenweise Großaufträge abgeschlossen und bekannt gegeben. Auf der Farnborough Airshow bei London, die traditionell im jährlichen Wechsel mit der Paris Air Show stattfindet, war der Bestelleingang 2022 hingegen dünn ausgefallen. Allerdings holten Airbus und Boeing abseits der Messen viele Aufträge herein.
Denn die Nachfrage nach neuen Maschinen wurde von der Corona-Krise lediglich unterbrochen. Die weltweite Flugzeugflotte dürfte sich nach Einschätzung von Airbus bis zum Jahr 2042 im Vergleich zu Anfang 2020 auf 46 560 Jets mehr als verdoppeln. Damit wären im Jahr 2042 jedoch weniger Maschinen in Betrieb, als der Hersteller vor der Corona-Krise im Jahr 2019 für das Jahr 2038 prognostiziert hatte. Denn Airbus geht davon aus, dass Fluggesellschaften vermehrt alte Maschinen ausmustern. Bei den Passagierflugzeugen bezieht sich der Konzern jeweils auf Typen mit mindestens 100 Sitzplätzen.
Maschinen der jüngsten Generation mit verringertem Spritverbrauch stellen laut Airbus bisher nur rund ein Viertel der weltweiten Flotte. Um den CO2-Ausstoß des Flugverkehrs angesichts der Klimakrise zu verringern, müssten zunächst auch die übrigen drei Viertel der derzeitigen Flotte ersetzt werden, hieß es.
Die Aktie von Airbus hat sich in den vergangenen Monaten peu à peu nach oben gearbeitet. Die nächste wichtige Marke, die es zu knacken gilt, ist das Allzeithoch aus dem Jahre 2020 bei 139,40 Euro. Ein Sprung darüber wäre ein neues massives Kaufsignal. AKTIONÄR-Leser liegen seit der Empfehlung zu Jahresbeginn mittlerweile komfortabel im Plus. Gewinne laufen lassen.