Der europäische Flugzeugbauer Airbus ist mit einem kräftigen Auftragsschub ins neue Jahr gestartet. Nach Abzug von 22 Stornierungen kamen im Januar Aufträge über 274 neue Verkehrsjets herein, wie das Unternehmen am Donnerstagabend in Toulouse mitteilte. Das entspricht mehr als einem Drittel der Netto-Bestellungen, die Airbus im Gesamtjahr 2019 eingesammelt hatte.
Die größten Aufträge kamen im Januar von der US-Fluglinie Spirit, die eine Order über 100 Mittelstreckenjets der A320neo-Familie festzurrte, und dem Flugzeugfinanzierer ALC, der 102 Maschinen der Typen A220 und A321neo orderte. Zur ALC-Bestellung gehörten auch 27 Exemplare der erst im vergangenen Jahr vorgestellten Langstreckenversion A321XLR.
Auch mit seinen Langstreckenjets vom Typ A350 konnte Airbus punkten. Die Fluggesellschaft Air France-KLM bestellte zehn Flugzeuge, ALC orderte eine Maschine. Allerdings gingen auch Stornierungen über zwei A350 ein. Der US-Konkurrent Boeing, dem das Flugverbot für sein A320neo-Konkurrenzmodell 737 Max weiterhin schwer zu schaffen macht, hat für Januar noch keine Auftragszahlen veröffentlicht. Im vergangenen Jahr hatte Boeing wegen der Max-Krise sogar mehr Stornierungen als Neuaufträge kassiert.
Zuletzt ist beim Krisenjet 737 Max ein neues Software-Problem aufgetreten. Boeing habe die US-Luftfahrtaufsicht FAA in der vorletzten Januarwoche darüber in Kenntnis gesetzt und mit technischen Hintergrundinformationen versorgt, teilte der Konzern am Donnerstag mit. Dies dürfte nichts daran ändern, dass mit einer Wiederzulassung bis Mitte 2020 zu rechnen sei, so Boeing.
DER AKTIONÄR bleibt weiterhin zuversichtlich bei Airbus und empfiehlt die Gewinne mit einem Stopp bei 106 Euro weiter laufen zu lassen. Derweil scheint auch beim Flugzeugbauer Boeing viel Negatives bereits im Kurs eingepreist zu sein. Das Papier hat zuletzt erfolgreich einen Boden ausgebildet. Die nächste Hürde ist hier die 200-Tage-Linie.
(Mit Material von dpa-AFX)