Bei Boeing reißen derzeit die negativen Nachrichten einfach nicht ab. Während der militärischen Eskalation des Konflikts zwischen den USA und dem Iran stürzt bei Teheran ein ukrainisches Passagierflugzeug ab. Die Absturzursache ist bislang ungeklärt. Alle 176 Menschen an Bord der Boeing 737-800 NG starben. Iranische Vertreter gingen von einem Triebwerksbrand als möglicher Absturzursache aus. Die erst im Jahr 2016 ausgelieferte Maschine der Gesellschaft Ukraine International Airlines habe erst am Montag eine reguläre technische Überprüfung ohne Probleme absolviert, sagte ein Manager der Airline.
Die Schweizer Bank Credit Suisse hat Boeing nach dem Absturz eines Jets vom Typ 737-800 NG im Iran auf "Neutral" mit einem Kursziel von 324 Dollar belassen. Da es bisher noch kaum Informationen zu dem Unglück gebe, halte er sich mit Meinungen zu Ursachen zurück, schrieb Analyst Robert Spingarn in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Insgesamt belaste die aktuelle Stilllegung der 737 Max-Flotte weiterhin den Aktienkurs des US-Flugzeugbauers. Zwei Jets vom Typ 737 Max waren im Oktober 2018 und März 2019 abgestürzt.
Die Privatbank Berenberg hat Boeing von "Buy" auf "Hold" abgestuft und das Kursziel von 410 auf 350 Dollar gesenkt. Die Flugverbote für den Flugzeugtyp 737Max dauerten länger an als er und der Markt erwartet hätten, schrieb Analyst Andrew Gollan in einer am Donnerstag veröffentlichten Studie. Die vorläufige Einstellung der Produktion des Fliegers habe die Unsicherheit noch erhöht, nicht zuletzt wegen negativer Auswirkungen auf die Lieferketten für die Maschine.
Die Aktie von Boeing hat am Mittwoch erneut ein dickes Minus verbuchen müssen. Die Aktie des europäischen Konkurrenten Airbus hingegen präsentiert sich derzeit weiter enorm stark. Der Wert befindet sich nur noch einen Hauch vom im November bei 137,42 Euro markierten Allzeithoch entfernt. Ein Sprung darüber würde ein neues Kaufsignal bedeuten.
(Mit Material von dpa-AFX)