Eine ukrainische Passagiermaschine ist am Mittwochmorgen in der Nähe des Imam-Chomeini-Flughafens der iranischen Hauptstadt Teheran abgestürzt. Nach Angaben der Hilfsorganisation iranischer Halbmond kamen alle Insassen ums Leben. Ein Sprecher sagte am Mittwochmorgen im iranischen Staatsfernsehen, es seien alle 173 Passagiere und Crewmitglieder getötet worden. Nach dem Absturz der Boeing 737 hatte die iranische Nachrichtenagentur Insa zunächst von 180 Insassen berichtet.
Russischen Medien zufolge war die Maschine von Ukraine International Airlines auf dem Weg von Teheran nach Kiew und stürzte kurz nach dem Abflug ab. Die iranische Luftfahrtbehörde führte den Crash auf einen technischen Defekt zurück, wie der iranische Nachrichtensender Chabar unter Berufung auf einen Sprecher der Behörde berichtete. Wie diese so kurz nach dem Absturz am Mittwochmorgen zu dem Schluss eines Technikfehlers als Ursache kam, blieb zunächst offen.
Boeing reagierte kurz nach dem Absturz mit einem Tweet: "Uns sind die Medienberichte aus dem Iran bekannt und wir tragen gerade mehr Informationen zusammen." Der Flugzeugbauer Boeing war nach dem Absturz von zwei Mittelstreckenjets des Typs 737 Max in eine tiefe Krise geraten. Die 737 Max ist deswegen seit Mitte März vergangenen Jahres rund um den Globus mit Startverboten belegt. Zuletzt hat Boeing die Produktion des Unglücksfliegers vorübergehend sogar komplett gestoppt. Der US-Luftfahrtkonzern empfiehlt nun vor der Wiederinbetriebnahme des Unglücksfliegers 737 Max für alle Piloten Trainings im Flugsimulator.
Die Aktie von Boeing war zuletzt erneut massiv unter Druck geraten, während der europäische Konkurrent Airbus sogar im November bei 137,42 Euro ein neues Allzeithoch markieren konnte. Derzeit notiert die Aktie knapp unter dieser Rekordmarke. Ein Sprung darüber würde ein neues Kaufsignal bedeuten. Prallt das Papier hingegen ab, was angesichts der aktuellen Marktlage wohl wahrscheinlich ist, gilt es, die 200-Tage-Linie zu verteidigen. Die Aktie von Boeing arbeitet derzeit an einer Bodenbildung.
(Mit Material von dpa-AFX)