Der Flugzeugbauer Airbus kann im September wieder eine steigende Zahl von Auslieferungen verzeichnen. 57 Jets wurden zum Kunden gebracht, wie der europäische Luftfahrt- und Rüstungskonzern am Freitag nach Börsenschluss in Toulouse mitteilte. Im Juli waren es 49, im sommerbedingt auch in anderen Jahren schwächeren August 39 Maschinen. Airbus musste im September drei Stornierungen verzeichnen, Neubestellungen gab es keine.
Wegen des Einbruchs im Flugverkehr durch die Corona-Pandemie wollen viele Fluggesellschaften bestellte Jets erst später entgegennehmen und verhandeln mit Herstellern seit Beginn der Krise über ein Entgegenkommen. Stornierungen konnte Airbus bisher aber weitgehend verhindern. Lediglich im Juni wurde ein Flugzeug abbestellt, zusätzlich zu den dreien im September. Frühere Stornierungen von 66 Maschinen aus dem ersten Quartal hatten laut Airbus nichts mit der Corona-Krise zu tun.
Sein ursprüngliches Ziel, in diesem Jahr 880 Verkehrsflugzeuge auszuliefern, hat der Vorstand bereits zu Beginn der Krise kassiert. Stattdessen kappte das Management die Produktionspläne und kündigte den Abbau von 15.000 der rund 90.000 Jobs in der Verkehrsflugzeugsparte an.
Das Analysehaus Jefferies hat die Einstufung für Airbus auf "Buy" mit einem Kursziel von 80 Euro belassen. Ende der ersten Jahreshälfte seien rund 145 Flugzeuge zur Auslieferung erst einmal bei Airbus stehen geblieben, jedoch könnte der Hersteller im dritten Quartal diese Zahl leicht reduziert haben, schrieb Analyst Sandy Morris in einer am Freitag vorliegenden Studie.
Die Aktie von Airbus hat am heutigen Freitag leicht nachgegeben. Insgesamt konnte das Papier aber in der laufenden Woche zulegen. Doch für eine Entwarnung ist es sowohl aus fundamentaler als auch aus Charttechnischer Sicht weiter zu früh. Investierte Anleger lassen ihre Gewinne weiter laufen – DER AKTIONÄR hatte das Papier im Frühjahr bei gut 50 Euro zum Kauf empfohlen. Ein Stopp bei 56 Euro sichert nach unten ab. Neueinsteiger warten erst ein klares positives Signal ab.
(Mit Material von dpa-AFX)