Die Gerüchte der vergangenen Tage bewahrheiten sich. Flugzeugbauer Airbus hat es im Dezember tatsächlich noch geschafft, sein Jahres-Auslieferungsziel von 600 Fliegern zu erreichen. Mehr noch: Selbst die optimistischen Prognosen von Fachleuten wurden durch einen Kraftakt zum Jahresende noch übertroffen. Die Airbus-Aktie reagiert via Tradegate dennoch enttäuscht.
Dank des Schlussspurts im Dezember fanden im Gesamtjahr 611 Airbus-Maschinen den Weg zu insgesamt 88 Kunden, teilte der DAX-Konzern am Montagabend in Toulouse mit. Das waren acht Prozent mehr als im ersten Corona-Jahr 2020.
Damit bleibt Airbus aller Voraussicht nach das dritte Jahr in Folge weltgrößter Flugzeughersteller vor dem US-Konkurrenten Boeing, der bis Ende November lediglich 302 Passagier- und Frachtjets ausgeliefert hatte.
Inzwischen zieht die Nachfrage nach neuen Maschinen wieder deutlich an. Insgesamt sammelte Airbus im Jahr 2021 brutto Bestellungen über 771 Passagier- und Frachtflugzeuge ein. Nach Abzug von Stornierungen blieben davon 507 übrig.
Vor allem die Mittelstreckenjets aus der A320neo-Modellfamilie waren stark gefragt. Von diesen Typen wurden im vergangenen Jahr 483 neue Maschinen ausgeliefert – gegenüber 446 im Jahr 2020. Auch fünf Großraumflieger A380 gingen an ihre Besteller – darunter im Dezember der letzte, den sich Emirates 'schnappte'.
Ende 2021 belief sich der Auftragsbestand von Airbus auf 7.082 Flugzeuge. Der Luft- und Raumfahrt-Konzern wird seine Finanzergebnisse für das Gesamtjahr 2021 am 17. Februar veröffentlichen.
Airbus-CEO Guillaume Faury sagte nach den Zahlen: "Auch wenn noch Unsicherheiten bestehen, sind wir auf dem richtigen Weg, die Produktion im Laufe des Jahres 2022 zu steigern, um die Anforderungen unserer Kunden zu erfüllen." Gleichzeitig bereite man die Zukunft der Luftfahrt vor, indem die industriellen Fähigkeiten neu aufgestellt und der Fahrplan für die Dekarbonisierung umgesetzt werde.
An der Börse sorgen die Airbus-Zahlen nicht für große Jubelstürme. In schwächerem Umfeld verliert der Airbus-Kurs im späten Handel via Tradegate 0,4 Prozent auf 117,44 Euro. Offenbar hatten manche Anleger noch bessere Zahlen erwartet.
DER AKTIONÄR stuft Airbus weiterhin als aussichtsreich ein und hat ein Kursziel von 140 Euro ausgegeben und empfiehlt eine Stop-Loss-Grenze bei 95 Euro. Engagierte Anleger halten ihre Airbus-Aktien.
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