Die Tesla-Zahlen für das erste Quartal lagen grundsätzlich im Rahmen der Erwartungen. Einzig und alleine die Bruttomarge tanzte aus der Reihe. Tesla lieferte 19,3 Prozent. Finanzvorstand Zack Kirckhorn hatte allerdings noch im Januar versprochen, die Marke von 20 Prozent nicht zu unterschreiten. Grund genug für Philippe Houchois von Jefferies, das Kursziel für die Tesla-Aktie deutlich zu reduzieren.
Tesla hat in den letzten Monaten gleich mehrmals die Preise gesenkt. Tom Narayan von der kanadischen Bank RBC sprach von der auf lange Sicht richtigen Strategie, die die Kostenführerschaft des Unternehmens stärke. Ungeachtet der Schmerzen in Form sinkender Margen sehe er Tesla weiterhin als den am besten positionierten Elektroautobauer an.
Etwas differenzierter beurteilt Analyst Philippe Houchois von Jefferies die Teslas-Strategie. Houchois hat die Aktie von "Buy" auf "Hold" abgestuft und das Kursziel von 230 auf 185 Dollar gesenkt. Der Analyst billigte in einer Studie der Priorisierung des Wachstums gegenüber den Margen eine gewisse Logik zu. Dies habe allerdings zu einer Korrektur der Erwartungen geführt und werfe die Frage auf, ob die Preisführerschaft des Elektroautobauers strukturell oder lediglich ein Timing-Effekt gewesen sei. Die aggressive Preispolitik sei keine Unterstützung für eine hohe Bewertung, betonte der Experte. Er senkte seine Schätzungen für die operativen Gewinne um bis zu ein Viertel.
Nach den Q1-Zahlen und der Ankündigung von Tesla-Chef Elon Musk, in den nächsten Monaten weitere Preissenkungen vorzunehmen, ging die Tesla-Aktie auf Tauchstation. Teslas Kosten- und Technologievorsprung erlauben es dem Unternehmen zwar durch Preissenkungen weitere Marktanteile zu gewinnen und die Verkaufszahlen zu steigern. Kurzfristig bleibt das Risiko sinkender Margen und einem rückläufigen Gewinn je Aktie. Weitere Rücksetzer der Aktie sind wahrscheinlich.