Der Videokonferenzdienst Zoom hat mit seinen Zahlen zum dritten Quartal die Konsensprognosen zum Großteil übertroffen. An der Nasdaq geht die Zoom-Aktie am Dienstag trotzdem auf Tauchstation. Grund dafür sind die mauen Zukunftsaussichten des US-Unternehmens sowie zunehmende Wachstumssorgen seitens der Analysten.
Wie DER AKTIONÄR berichtete, steigerte Zoom den Erlös im dritten Quartal um 35 Prozent auf 1,05 Milliarden Dollar. Gleichzeitig kletterte der Gewinn je Aktie von 99 Cent im Vorjahreszeitraum auf 1,11 Dollar. Analysten hatten im Vorfeld mit Erlösen von 1,04 Milliarden Dollar sowie einem Gewinn je Aktie von 1,09 Dollar gerechnet. Die Konsensprognosen hat der Konzern demnach übertroffen.
Allerdings rechnet das US-Unternehmen künftig mit weniger Wachstum. Für das aktuelle Quartal stellte Zoom gegenüber dem Vorjahreszeitraum lediglich einen Umsatzanstieg von rund 30 Prozent in Aussicht – hier hatten sich einige Analysten mehr ausgerechnet.
Im jüngsten Quartal gab es bereits Schwachpunkte in der Geschäftsentwicklung und Anzeichen dafür, dass der Zoom-Boom nach der Corona-Krise dauerhaft abflauen könnte. So gewann das Unternehmen beispielsweise weniger lukrative Großkunden hinzu als angenommen. Zudem ist der US-Konzern immer stärkerer Konkurrenz ausgesetzt, Rivalen wie Slack, aber auch Großkonzerne wie Microsoft oder Cisco buhlen ebenfalls intensiv um Homeoffice-Nutzer.
An der Nasdaq rauschte die Zoom-Aktie am Dienstag um rund 17 Prozent auf 201,10 Dollar nach unten. Damit nähren sich die Papiere in großen Schritten die psychologisch wichtigen 200-Dollar-Marke. Fällt diese Unterstützung, dürfte der Verkaufsdruck weiter zunehmen.
DER AKTIONÄR hat bereits frühzeitig vor einem weiteren Rücksetzer bei der Zoom-Aktie gewarnt. Anleger, die der Short-Empfehlung Mitte September gefolgt sind, sitzen auf massiven Kursgewinnen.
Mit Material von dpa-AFX.