Noch ist völlig ungewiss, ob sich der Kurs der Xiaomi-Aktie fangen kann. In den USA hat unterdessen der Prozess gegen das Aktienhandelsverbot begonnen. Unter der Trump-Administration war der chinesische Technikhersteller auf einer schwarzen Liste gelandet. Xiaomi hatte dagegen geklagt. Nun gibt es bereits eine Frist.
Der zuständige US-Richter hat eine Entscheidung bis spätestens Sonntag zugesagt. Das berichtet das chinesische Portal Caixin (Englisch, Bezahlschranke). Besonders spannend ist diese Frist, weil am kommenden Montag das Kaufverbot offiziell in Kraft treten würde.
Xiaomi wehrt sich gegen die Unterstellung, ein staatliches oder militärisches Unternehmen zu sein. Xiaomis Anwalt wies zum Prozessauftakt darauf hin, ein Preis für den Xiaomi-Gründer, mit dessen Verleihung das Verbot unter anderem begründet wird, sei auch an Hersteller von Chilisauce und Herrenbekleidung vergeben worden. Der Anwalt der Regierung sagte hingegen, das Verbot beruhe auf mehreren Mosaikstücken, die zusammengenommen zu Schlussfolgerungen der US-Geheimdienste geführt hätten.
DER AKTIONÄR hat seine Einschätzung zur Argumentation des US-Verteidigungsministeriums bereits Anfang der Woche in diesem Artikel dargelegt. Sollte der Richter keine einstweilige Verfügung gegen das Verbot erlassen, wäre das eine negative Überraschung und dürfte den Kurs zusätzlich belasten. Nicht zuletzt angesichts der laufenden Korrektur bei Tech- und China-Werten drängt sich ein Neueinstieg bei Xiaomi momentan nicht auf.