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Wirecard: Der neue Aufsichtsratschef greift durch

Wirecard: Der neue Aufsichtsratschef greift durch
Foto: Getty Images
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DER AKTIONÄR 22.01.2020 DER AKTIONÄR

Seit dem 10. Januar ist Thomas Eichelmann der Aufsichtsratschef von Wirecard. Jetzt hat er sein erstes Interview gegeben – und sorgt mit seinen Ideen für Aufsehen. Denn er will nichts anderes, als den Vorstand und Aufsichtsrat umbauen.

In einem Interview mit dem Manager Magazin (Paywall) spricht der neue Aufsichtsratschef Thomas Eichelmann (54) über seine Pläne für den Konzern. Eichelmann diskutiere insbesondere, die Ressortverteilung im Vorstand zu verändern sowie das Gremium um zwei Personen zu erweitern, so das Manager Magazin. "Ein Vorstand für Personal könnte meines Erachtens Sinn ergeben, ebenso jemand, der sich auf das Thema internationaler Vertrieb fokussiert", sagte der Aufsichtsrat im Interview.

Spannend wird auch, was mit den vier amtierenden Vorstandmitgliedern passiert, deren Verträge zum Jahresende auslaufen. Der Vorstandsvorsitzende und Großaktionär Markus Braun gilt laut Eichelmann dagegen als gesetzt.

Darüber hinaus sieht Eichelmann auch eine Verstärkung des Aufsichtsrates um zwei Positionen als sinnvoll an. "Wir könnten im Aufsichtsrat gut noch mehr Kapazität und Kompetenz gebrauchen, um den Vorstand kritisch und konstruktiv in die nächste Phase zu begleiten", sagte er gegenüber dem Manager Magazin.

Nach dem Rücktritt des Aufsichtsratsvorsitzenden Wulf Matthias, der "damit einen Generationenwechsel einleiten" wollte, hat Thomas Eichelmann, der erst seit Mitte 2019 im Aufsichtsrat sitzt und den Prüfungsausschuss leitete, übernommen. Eichelmann war insbesondere für den Einsatz der Wirtschaftsprüfer von KPMG verantwortlich, die derzeit die Bilanzen des Zahlungsabwicklers noch einmal durchleuchten sollen.

Eichelmann sei nicht Brauns Wunschkandidat gewesen, meldet das Handelsblatt und beruft sich dabei auf Unternehmenskreise. Doch genau das könnte den Ausschlag für dessen Berufung gegeben haben. An bisheriger Besetzung und Arbeit des Kontrollgremiums hatte sich in der Vergangenheit immer wieder Kritik entzündet – zuletzt auch im Zusammenhang mit den Bilanzvorwürfen der Financial Times.

Auch DER AKTIONÄR hält eine Erholungsrallye bei der Wirecard-Aktie für überfällig und hatte die Aktie bereits im April 2019 zu 107,30 Euro als spekulative Position wieder ins Aktien-Musterdepot aufgenommen. Damit die Wette aufgehen kann, ist jedoch ein positiver Ausgang der laufenden Bilanz-Sonderprüfung und der Ermittlungen in Singapur nötig. Die Aktie ist und bleibt daher nichts für schwache Nerven.

Wirecard (WKN: 747206)

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