De-SPACs mit Kursgewinnen am ersten Handelstag haben aktuell Seltenheitswert. Vor diesem Hintergrund kann das Börsendebüt von D-Wave als gelungen bezeichnet werden. Das Quantencomputing-Unternehmen verbuchte am Montag ein zweistelliges Plus. Doch es gibt auch Schattenseiten rund um die Fusion mit DPCM Capital.
Die SPAC-Zeichner wollten in weiten Teilen die ambitionierte Bewertung von 1,6 Milliarden Dollar (DER AKTIONÄR berichtete) für D-Wave nicht mittragen. Mehr als 90 Prozent der Aktionäre machten von ihrem Rückgaberecht Gebrauch, wie aus den bei der SEC eingereichten Unterlagen hervorgeht.
Damit schrumpfen die ursprünglich in Aussicht gestellten 340 Millionen Dollar, die das Quantencomputing-Unternehmen aus der Fusion mit DPCM Capital einnehmen wollte, auf nur mehr 48,6 Millionen Dollar zusammen. Die Summe beinhaltet auch das 40 Millionen Dollar schwere PIPE-Investment, das unter anderem vom PSP Investments, Goldman Sachs und Aegis Group Partners bereitgestellt wird.
Trotz der hohen Rückgabequote verlief D-Waves erster Handelstag am Montag durchaus positiv. In der Spitze kletterte die Aktie auf 13,12 Dollar und schloss bei exakt zehn Dollar und einem Plus von 15 Prozent. Insgesamt war in den letzten Wochen ein Wiederaufkommen des Interesses an Quantencomputing-Werten zu beobachten. So konnte sich beispielsweise die Aktie des Wettbewerbers IonQ fast 40 Prozent von ihrem zuletzt ausgebildeten Boden nach oben absetzen.
Trotz des freundlichen Börsendebüts und namhafter Kunden wie VW, GlaxoSmithKline oder Lockheed Martin dürfte das Erreichen der ambitionierten Wachstumsziele angesichts der deutlich geringeren Einnahmen aus dem SPAC-Deal eine Herausforderung werden. DER AKTIONÄR bleibt bei D-Wave an der Seitenlinie, nimmt das Unternehmen aber auf die Watchlist.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen.