Aus Sorge vor steigendem Konkurrenzdruck hat die Commerzbank am Mittwoch die Aktien von Varta zum zweiten Mal binnen weniger Tage abgestuft. Analyst Stephan Klepp hatte seine Kaufempfehlung erst vor gut zwei Wochen aufgegeben, nun stufte er die Aktien von "Hold" auf "Reduce" weiter ab. Die Alleinstellung des Batteriekonzerns bei Micro-Hochleistungsbatterien zum Beispiel für Wireless-Kopfhörer sei vorbei, schrieb der Experte als Begründung.
Varta werde zwar eine wichtige Rolle am Markt für diese Lithium-Ionen-Knopfzellen behalten, die Konkurrenz sei aber näher dran als gedacht - und der aufkommende Wettbewerbsdruck dürfte seiner Einschätzung nach bleiben. 2020 dürften Anleger daher gespalten auf die Aktie blicken: Optimisten würden wohl auf Volumenvorteilen beharren, die Pessimisten aber die Preise und die Margen unter Druck sehen. Klepp selbst sieht die Wahrheit irgendwo in der Mitte.
Der Experte befürchtet nun eine baldige Kapitalerhöhung, weil der Batteriehersteller mit der Investition in größere Kapazitäten auf den Nachfrage- und Konkurrenzdruck reagiert. Für dieses Jahr habe das Management zwar genügend finanziellen Spielraum, 2021 könnte aber mehr Eigenkapital nötig werden.
Nachdem die Commerzbank vor gut zwei Wochen allerdings ihr Kursziel von 135 Euro noch bestätigte hatte, senkte sie dieses zuletzt nun auf 82 Euro. Dies sorgte am Mittwoch für ordentlich Druck bei der Aktie. Am heutigen Donnerstag konnte sich das Papier aber stabiliseren. Mit einem Plus von 0,6 Prozent gehörte die Aktie von Varta zu den sechs stärksten Werten des Tages im MDAX.
Die Aktie von Varta hat im Zuge der ersten Korrekturwelle im Bereich der 200-Tage-Linie wieder nach oben drehen können. Diese und das jüngste Tief bei 72,60 Euro stellen nun sehr wichtige Unterstützungen dar. Eine hochinteressante Anlageempfehlung zu Varta lesen Sie ab Seite 46 der aktuellen Ausgabe 05/2020 des AKTIONÄR, die Sie hier herunterladen können.
(Mit Material von dpa-AFX)