Wegen jeweils zwei Gewinnwarnungen im laufenden Jahr und der teuren 5G-Auktion sind die Papiere von 1&1 Drillisch und der Mutter United Internet stark unter Druck geraten. Die Zahlen zum dritten Quartal waren nun zumindest solide, die Börse reagiert im frühen Handel mit wenig Bewegung. Da hilft auch ein neuer Großaktionär nicht.
1&1 Drillisch hat die Erwartungen leicht verfehlt. Der Umsatz kletterte in den ersten neun Monaten um 1,3 Prozent auf 2,72 Milliarden Euro, das EBITDA fiel um 3,1 Prozent auf 509 Millionen Euro. Unter dem Strich ging der Gewinn je Aktie sogar um 4,1 Prozent auf 1,52 Euro zurück.
Besser lief es bei United Internet: Die Drillisch-Mutter steigerte die Erlöse um 1,7 Prozent auf 3,88 Milliarden Euro und das EBITDA um 7,9 Prozent auf 944 Millionen Euro. Der Konzern übertraf damit die Erwartungen, profitierte aber weitgehend auch von einer Bilanzierungsänderung. Auf vergleichbarer Basis legte das EBITDA lediglich um 0,5 Prozent zu. Unter dem Strich stand ein Gewinnsprung von 0,29 Euro auf 1,35 Euro je Aktie – dieser war vor allem darauf zurückzuführen, dass die Wertminderungen auf die Tele-Columbus-Beteiligung deutlich geringer ausfielen als vor einem Jahr.
Bereits am Montag sorgte United Internet für Aufsehen. Die Beteiligungsgesellschaft Rocket Internet hat sich mit knapp 5,5 Prozent beteiligt – das Paket hat einen Wert von über 320 Millionen Euro. Damit ergibt sich eine spannende Dreieckskonstellation, da sowohl Rocket als auch United an Tele Columbus beteiligt sind – und United Internet selbst wiederum auch neun Prozent an Rocket hält.
Wie es mit Rocket und Tele Columbus weitergeht, ist offen. Die Zahlen waren derweil zumindest bei United Internet solide – für eine Befreiung nach dem Kursrutsch der vergangenen Monate dürfte dies aber noch nicht reichen. Zudem bleiben die Risiken angesichts der Milliardenkosten für das eigene 5G-Netz weiter hoch. Anleger bleiben sowohl bei Drillisch als auch bei United Internet unverändert an der Seitenlinie.