Nach dem erneuten deutlichen Kurssturz zuletzt nimmt die Skepsis beim Telekomkonzern 1&1 Drillisch weiter zu. Zahlreiche Analysten haben nach dem negativen Schiedsspruch im Streit um Preisanpassungen mit Telefónica Deutschland ihre Ziele gesenkt. Am Montag legt nun das Analysehaus Jefferies mit einer drastischen Abstufung nach.
Die Unsicherheit sei nach dem Schiedsspruch zu Großhandelspreisen hoch, so Analyst Ulrich Rathe. Drei weitere Entscheidungen stünden aber noch aus. Sein Kursziel hat der Experte deutlich nach unten geschraubt – von 63 auf 24 Euro. Zudem senkte er die Einstufung von „Buy“ auf „Hold“.
Die schlechten Nachrichten für Drillisch reißen nicht ab. Mit der zweiten Gewinnwarnung in Folge hat der Konzern viel Vertrauen verspielt. Der Aufbau eines eigenen 5G-Netzes birgt zudem viele Risiken und dürfte teuer werden. Nachdem nun auch die eigene Position gegenüber Telefónica Deutschland schwächer wurde, hat sich das Chance-Risiko-Verhältnis weiter eingetrübt.
DER AKTIONÄR warnt bereits seit Monaten vor einem Neueinstieg bei Drillisch. Noch immer ist unklar, wohin der Weg des Konzerns führen wird. Ein weiterer Kurssturz ist nicht auszuschließen, die Risiken bleiben zu hoch. Anleger warten deshalb weiter ab.