Die Aktie des norwegischen Maschinenherstellers Tomra Systems steht seit vielen Wochen unter Druck. Margenprobleme, eine Cyberattacke und politischer Gegenwind in Großbritannien sorgten unter anderem für fallende Notierungen. In dieser Handelswoche hat sich die Abwärtsbewegung abermals beschleunigt. Ein negativer Analystenkommentar belastet.
Fabian Jorgensen von der Carnegie Group hat den skandinavischen Wert von "Hold" auf "Sell" abgestuft, das Kursziel wird lediglich auf 94 Norwegische Kronen (8,17 Euro). Kein anderer bei der Nachrichtenagentur Bloomberg geführter Analyst ist somit pessimistischer für die Aktie von Tomra Systems. Erst im Mai hatte Carnegie das Papier auf "Hold" hochgestuft.
Jorgensen erwartet geringere Einnahmen im Recycling-Bereich und einmalige Kosten aufgrund des jüngsten Cyberangriffs. Der Analyst bezeichnet die Markttrends sogar als "fatal".
Nicht nur der Carnegie-Analyst ist für Tomra Systems skeptisch gestimmt. Auch Nordea (Kursziel 139 Kronen) und Jefferies (123 Kronen) raten zum Ausstieg. Dem gegenüber stehen wiederum zwei vor Kurzem bestätigte Kaufempfehlungen: Gaurav Jain von Barclays beziffert den fairen Wert auf 170 Kronen, sein Votum lautet "Overweight". Eine Kursverdopplung traut der Tomra-Aktie indes die Jyske Bank zu: Kursziel 235 Kronen (20,42 Euro).
DER AKTIONÄR teilt die positiven Analysteneinschätzungen. Tomra Systems agiert am Puls der Zeit und hat sich mit seinen innovativen Sammel- und Sortiermaschinen in einer lukrativen Nische positioniert. Bekommt das Management rund um Firmenlenkerin Tove Andersen die Margen wieder nachhaltig in den Griff, dürfte die Aktie mittel- bis langfristig wieder deutlich höher notieren. Hinzu kommt die derzeitige Bewertung: Das Papier wird mit einem verhältnismäßig günstigem KGV von 22 für 2024 gehandelt. In der Vergangenheit haben Marktteilnehmer sogar KGVs jenseits der 50 für das norwegische Unternehmen gezahlt.
Tomra ist Mitglied im DER AKTIONÄR Zero Plastic Index, mehr Infos zum Index gibt es hier.