Zwei Analystenhäuser erhöhen wegen der Krise ihre Kursziele für den chinesischen Techgiganten. Credit Suisse und Morgan Stanley sehen rund 22 Prozent Aufwärtspotenzial für die Aktie von Tencent. Dabei spielt nicht das boomende Mobile-Gaming (30 Prozent der Umsätze) die Hauptrolle, sondern überraschenderweise das Werbegeschäft rund um WeChat.
Die Experten von Credit Suisse erhöhen ihr Kursziel für Tencent von 460 Hongkong-Dollar (54,66 Euro) auf 500 Dollar (59,41 Euro) bei einer bestätigten Outperform-Bewertung. Insbesondere die flexiblen Werbemöglichkeiten rund um WeChat preisen die Analysten ein. Durch die Pandemie nutzen die Chinesen verstärkt WeChats Social-Media- und Bezahlsystem, weshalb das Online-Werbegeschäft profitiert. Die Geschäfte mit dem Messenger und im E-Commerce machen bisher 23 beziehungsweise 18 Prozent der Umsätze aus.
Morgan Stanley erhöht das Kursziel von 430 auf 500 Dollar und rät zum Übergewichten. Auch wenn heimische Konkurrenten wie NetEase im Mobile-Gaming aufholen würden, spiele Tencent beispielsweise durch die Übernahme von Huya und mit dem eigenen Bezahlsystem seine Stärke aus.
Credit Suisse erwartet für Tencent im ersten Quartal 2020 einen um 20 Prozent auf 102,6 Milliarden Yuan (etwa 13,3 Milliarden Euro) gestiegenen Umsatz. Der Gewinn soll 22 Prozent auf 25 Milliarden Yuan (3,3 Milliarden Euro) zulegen. Morgan Stanley schätzt, dass sich Umsatz (2019: 49 Milliarden Euro) und Gewinn (2019: 15 Milliarden Euro) in spätestens vier Jahren verdoppeln.
Tencent profitiert in der Coronakrise mehrfach. Im letzten Quartal hatte WeChat über 1,15 Milliarden Nutzer. Diese spielen zu Hause Tencents Mobile-Games, kommunizieren per Messenger und shoppen online mit der integrierten Bezahlmethode. Die Aktie von Tencent ist im chinesischen Techsektor ein Basisinvestment.