In wenigen Tagen will die Deutsche Telekom ihre Hauptversammlung in Bonn durchführen. Aktionäre erwarten eine attraktive Dividende. Jetzt steht das Aktionärstreffen im Bonner World Conference Center vor der Absage. Aktionäre müssten sich dann auf eine Verzögerung der Ausschüttung ihres Gewinnanteils einstellen.
Die Ausbreitung des Coronavirus in Deutschland gefährdet die diesjährige Hauptversammlungs-Saison, die ursprünglich in wenigen Tagen richtig Fahrt aufnehmen sollte.Daimler und Continental haben als erste DAX-Konzerne ihre Versammlungen abgesagt und visieren Nachholtermine im Sommer an. Die Deutsche Telekom hat ihr Aktionärstreffen für den 26. März geplant. Bis dahin bleiben elf Tage. Eine Absage erscheint nunmehr immer wahrscheinlicher.
Telekom-Website offline, Erlass macht Durchführung praktisch unmöglich
Während sich Aktionäre fragen, ob die Versammlung wie geplant stattfinden wird, ist die Unternehmenswebsite der Deutschen Telekom seit der Nacht von Samstag auf Sonntag nicht erreichbar. Eine entsprechende Anfrage des AKTIONÄR an die Investor-Relations-Abteilung des Telekommunikationsunternehmens blieb bisher unbeantwortet. Auch beim World Conference Center in Bonn war niemand für eine Stellungnahme zu erreichen. Zuletzt hatte sich ein Telekom-Sprecher am Montag zur HV geäußert: „Stand jetzt wird die Hauptversammlung wie geplant stattfinden. Das kann morgen aber schon wieder anders sein.“
Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen hat per Erlass vom 10. März zur Durchführung von Großveranstaltungen Events mit einer Teinehmerzahl von über 1.000 Personen untersagt. Bis auf weiteres, wie es heißt. Veranstaltungen mit über 100 und unter 1.000 Personen sind genehmigungspflichtig. Der Erlass dürfte die Durchführung der Hauptversammlung der Deutschen Telekom AG am 26. März unmöglich machen. An der jährlichen Versammlung nehmen üblicherweise zwischen 2.000 und 3.000 Aktionäre teil.
Mit jedem Tag, der vergeht, und an dem die Zahl der am Coronavirus erkrankten Menschen in Deutschland nicht noch weiter steigt, steigt die Wahrscheinlichkeit einer Absage der Hauptversammlung der Deutschen Telekom. Vorstand und Aufsichtsrat haben eine Ausschüttung in Höhe von 60 Cent je Anteilsschein in Aussicht. Gut möglich, dass Anleger auf die Auszahlung länger warten müssen als bis Ende März.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Deutsche Telekom.