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Take-Two kauft Zynga: Hammer-Deal für Metaverse-Zukunft

Take-Two kauft Zynga: Hammer-Deal für Metaverse-Zukunft
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10.01.2022 ‧ Benedikt Kaufmann

Unglaubliche 64 Prozent Aufschlag zahlt Take-Two Interactive am Montagmorgen für die komplette Übernahme von Zynga. Der Deal, der für mächtig Bewegung bei beiden Aktien sorgte und Zynga mit 12,7 Milliarden Dollar bewertet, wirft angesichts seines hohen Preises Fragen auf.

Satte 9,86 Dollar pro Aktie ist Zynga dem Management von Take-Two wert – bezahlt wird mit 3,50 Dollar in Cash und dem Rest in Aktien. Ungewöhnlich ist insbesondere die Höhe des Übernahmeaufschlags von über 64 Prozent auf den Freitagsschlusskurs von Zynga von 6,00 Dollar, da durch die Investition mit erwarteten Kosteneinsparungen von 100 Millionen Dollar pro Jahr nur geringe Synergien geschaffen werden.

Kein Wunder, denn Zynga ist ein reiner Mobile-Konzern und Take-Two ist eher für seine PC- und Konsolentitel bekannt. Mittelfristig dürfte damit die Platzierung von Take-Two auf dem schneller wachsenden Smartphone-Markt im Fokus der Übernahme stehen.

Hier geht's direkt zur Pressemitteilung von Take-Two

Potenzial in der Zukunft

Eine Spekulation rund um ein „GTA Mobile“ ist an dieser Stelle aber ebenfalls angebracht. Es wundert daher auch nicht, dass Take-Two-CEO Strauss Zelnick von einer „strategischen Kombination“ spricht, die „die besten Konsolen und PC-Franchises mit einer marktführenden Mobile-Plattform zusammenführt“. Blickt man noch weiter in eine Zukunft, in der Mobile- und Konsolen-Gaming – auch in Hinblick auf das Metaverse – immer stärker verschmelzen, ergibt der Zukauf noch mehr Sinn.

Nicht zu vergessen ist hier auch, dass Zynga nicht nur Mobile-Games entwickelt, sondern auch Werbetechnologien für Ingame-Werbung anbietet und eigene Werbung verkauft. Eine GTA-Welt, mit Werbung von echten Firmen auf den Billboards ist durchaus denkbar und auch im Metaverse wird Ingame-Werbung an Bedeutung gewinnen.

Bereits vor der Übernahme hat der Take-Two-Boss im Rahmen eines CNBC-Interviews davon gesprochen, dass man womöglich das größte Metaverse-Unternehmen der Welt sei. Nun ja, „womöglich“ – doch mit der Übernahme von Zyngas Werbegeschäft ist man der Metaverse-Zukunft jedenfalls einen ordentlichen Schritt nähergekommen.

Im Peergroup-Vergleich günstig

Blickt man auf die Bewertungsvielfachen, die Take-Two bereit war anzulegen, ergibt sich zudem, dass Zynga trotz des gewaltigen Aufpreises ein Schnäppchen gewesen ist. Zu einem Preis von 9,86 Dollar und erwarteten Gewinnen je Aktie von 0,41 Dollar ergibt sich für das laufende Jahr nur ein KGV von 24 – im Vergleich mit den Peers und angesichts der historisch höheren Bewertung der Gaming-Branche ist dies fair.

Lange blickten Anleger enttäuscht auf die Mobile-Aktivitäten von Take-Two – doch mit einem Schlag ist der US-Konzern führend auf dem Wachstumsmarkt aktiv. Langfristig birgt dies auch abseits des Smartphones Potenzial, denn dank Cloud-Gaming werden alte Plattformen an Gewicht verlieren und dank VR-Gaming neue Plattformen an Stärke gewinnen.

Obwohl die Aktie von Take-Two im vorbörslichen Handel rund zehn Prozent einbricht, sieht DER AKTIONÄR keinen Grund, seine langfristig bullishe Einschätzung zu ändern. Vielmehr ist ein Rücksetzer eine Chance für Trader mit ordentlich Potenzial, wenn Analysten und Investoren die Übernahme (wie vom AKTIONÄR erwartet) als langfristiges Metaverse-Play einordnen.

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