Paukenschlag nach US-Börsenschluss. Der Musik-Streamingriese Spotify hat bärenstarke Zahlen abgeliefert und zugleich die Prognose nach oben geschraubt. Die Aktie hebt daraufhin nachbörslich um über zehn Prozent ab.
Der Audio-Streaming-Gigant Spotify überraschte am Dienstag mit einer optimistischen Prognose für das vierte Quartal und übertraf damit die Erwartungen der Wall Street. Dank strikter Kostensenkungen und eines starken Abonnentenwachstums in der umsatzstarken Weihnachtszeit erwartet das Unternehmen einen Betriebsgewinn, der deutlich über den Schätzungen liegt. Die Ankündigung ließ den Aktienkurs nach Börsenschluss um fast acht Prozent in die Höhe schnellen.
Im letzten Jahr setzte Spotify eine Reihe von Maßnahmen um, um die Rentabilität zu steigern. Dazu gehörten unter anderem Entlassungen, das Zurückziehen weniger profitabler Podcasts und Kürzungen bei den Marketingausgaben. Zusätzlich wurden die Preise für Premium-Tarife in den USA angehoben, um von der anhaltend hohen Nachfrage nach exklusiven Audioangeboten zu profitieren.
Für das vierte Quartal prognostiziert Spotify ein Betriebsergebnis von 481 Millionen Euro. Das liegt deutlich über der durchschnittlichen Analystenschätzung von 445,7 Millionen Euro. Auch bei der Zahl der monatlich aktiven Nutzer (MAUs) zeigt sich Spotify optimistisch: Mit einer erwarteten Steigerung auf 665 Millionen Nutzer übertrifft das Unternehmen die Markterwartungen von 661 Millionen. Besonders stark ist das Wachstum bei Premium-Abonnenten: Spotify rechnet mit einem Zuwachs von 8 Millionen, was die Gesamtzahl auf 260 Millionen steigern würde.
Der schwedische Streaming-Anbieter verfolgt eine Zwei-Säulen-Strategie: Neben dem kostenlosen, werbefinanzierten Dienst, der nur eingeschränkte Funktionen bietet, treibt das Unternehmen seinen abonnementbasierten Premium-Service voran. Um neue Nutzer zu gewinnen, erweitert Spotify kontinuierlich sein Angebot. Im September wurde ein Tool zur generativen KI-basierten Erstellung von Playlists in vier neuen Märkten eingeführt, darunter die USA. Diese Innovationen tragen maßgeblich zur Attraktivität des Premium-Angebots bei.
Bereits im dritten Quartal legte die Zahl der Premium-Abonnenten um zwölf Prozent auf 252 Millionen zu, leicht über den Schätzungen von 251 Millionen. Die MAUs stiegen um elf Prozent auf 640 Millionen und lagen damit ebenfalls über den Erwartungen. Dennoch blieb der Gesamtumsatz mit 3,99 Milliarden Euro leicht hinter den Analystenerwartungen von 4,02 Milliarden Euro zurück. Hauptgründe hierfür waren die Schwäche im digitalen Werbemarkt sowie ein starker US-Dollar, der die Einnahmen im Ausland belastete.
Die Bruttogewinne entwickelten sich jedoch positiv: Im dritten Quartal stieg der Bruttogewinn um 40 Prozent auf 1,24 Milliarden Euro und übertraf damit die Schätzungen von 1,22 Milliarden Euro. Die Bruttogewinnspanne verbesserte sich deutlich von 29,2 Prozent im Vorquartal auf nun 31,1 Prozent. Trotz der Herausforderungen im Werbegeschäft bleibt Spotify optimistisch und setzt weiter auf Innovationen sowie strategische Preis- und Kostenmaßnahmen, um die Rentabilität nachhaltig zu steigern.
Spotify ist eine laufende AKTIONÄR-Empfehlung. Die heutigen Zahlen sowie der starke Ausblick zeigen, warum. Seit der Empfehlung vor und einem Jahr hat sich der Kurs mehr als verdoppelt. Anleger freuen sich über das satte Kursplus nach Börsenschluss und lassen die Gewinne weiterlaufen.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Spotify.