Analysten und Anleger können der SAP-Aktie aktuell wenig abgewinnen. Alleine in der vergangenen Woche fiel das DAX-Papier um knapp sieben Prozent und setzte damit seinen Abwärtstrend fort. Zwar sehen die Experten noch immer Potenzial – zuletzt haben sich die kritischen Stimmen gegenüber der SAP-Aktie jedoch gehäuft.
So hat das Bankhaus Metzler die SAP-Aktie von ihrer Favoritenliste „German Top Ten“ gestrichen. Als Begründung führten die Experten an, dass die Ausgangslage für die bisherigen Favoriten für das zweite Halbjahr alles andere als leicht einzuschätzen und vorherzusagen sei. Die Analysten fokussieren sich daher für das kommende Quartal auf Unternehmen, die von steigenden Zinsen sogar profitieren können, Preismacht besitzen, auf eine gewisse Art unverzichtbar sind oder besonders profitables Wachstum erzielen.
SAP konnte zwar zuletzt den Umsatz zweistellig steigern und das Wachstum dank dem Wandel zu mehr Cloud-Software beschleunigen. Aber die Profitabilität verschlechterte sich, die operative Marge fiel.
Bei den Analysten der Schweizer Bank Credit Suisse bleibt die SAP-Aktie zwar ein europäischer Branchenfavorit, allerdings wurde am Freitag das Kursziel von 141 auf 121 Euro gesenkt. Der Grund: die gesunkene Branchenbewertung. Bei SAP sei die finanzielle Wende jedoch bisher nicht eingepreist und das Papier biete eine attraktive Risikoprämie. Zudem sorge die Portfoliobreite von SAP und die sich beschleunigende Annahme der Kunden der S4/Hana-Cloudsoftware für Widerstandsfähigkeit.
Insgesamt sieht der Analystenkonsens für die SAP-Aktie noch ordentlich Potenzial. Das Konsensziel liegt bei 122,35 Euro, was einem Kurspotenzial von 41 Prozent entsprechen würde. Allerdings dürfte in den kommenden Wochen nicht nur die Credit Suisse ihre Ziele aufgrund der niedrigeren Bewertung, die Software-Papieren zugetraut wird, zusammenstreichen.
Das dürfte zusätzlichen Druck auf die SAP-Aktie ausüben, weshalb DER AKTIONÄR aktuell rät, an der Seitenlinie zu verharren.
Mit Material von dpaAFX.
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Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: SAP.