In einem kaum bewegten Gesamtmarkt gehört die Aktie von SAP heute mit einem Kursplus von 0,6 Prozent zu den Gewinnern im DAX. Aufwind verleihen dem Softwarepapier insbesondere die starken Zahlen des Konkurrenten Oracle, die nicht nur in der Cloud überzeugten.
Oracle hatte dank seiner boomenden Cloud-Services und einer Übernahme im ersten Geschäftsquartal ein starkes Umsatzplus verbucht. Der gesamte Quartalsumsatz stieg im Jahresvergleich um 18 Prozent auf 11,4 Milliarden Dollar. Die Umsätze mit Cloud-Services und Lizenz-Support stiegen währungsbereinigt um 14 Prozent.
Dies sei positiv für die Stimmung im Sektor, sagte ein Händler und verwies insbesondere auf die starken Geschäftstrends im Cloud-Bereich. Analyst Brent Thill vom Investmenthaus Jefferies ergänzte: „Während der Gegenwind von den Wechselkursen zugenommen hat, kann das Management keine konjunkturellen Belastungen ausmachen.“
Im Anschluss an die Oracle-Zahlen haben die Analysten von Warburg Research ihre Einstufung für SAP auf "Buy" mit einem Kursziel von 115 Euro bestätigt. Die Quartalszahlen des Wettbewerbers zeigten den Gegenwind von der Währungsseite, schrieb Analyst Andreas Wolf. Mit seinen laut einem Bericht für 2023 geplanten Preiserhöhungen liege SAP deutlich unter der aktuellen Inflation.
Keine konjunkturellen Belastungen und weiterhin starke Ausgaben der Kunden in der Cloud – das können SAP-Anleger von den Oracle-Zahlen mitnehmen. Die Währungseffekte sind für die Walldorfer zudem aktuell weniger ein Thema.
Allerdings scheint SAP weniger als Oracle in der Lage, Preiserhöhungen durchzusetzen. Zusätzlicher Druck auf das im Rahmen des Cloud-Umbaus bestehende Margenproblem. Anleger halten weiterhin Abstand.
Mit Material von dpaAFX.