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15.04.2024 Benedikt Kaufmann

Salesforce: Doch wieder ein Milliarden-Deal?

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Salesforce will laut einem Bericht des Wall Street Journal vom Freitagabend den Datenmanagementsoftware-Anbieter Informatica für rund elf Milliarden Dollar übernehmen. Die Gespräche befänden sich in einem späten Stadium. An Der Börse sorgen die Übernahmepläne allerdings für gemischte Reaktionen.

Informatica wird am Markt mit rund 11,4 Milliarden Dollar bewertet und bietet Software zur Integration und zum Management von Daten aus verschiedenen Quellen in der Cloud an. Das Unternehmen gehört dem Finanzinvestor Permira sowie dem Pensionsfonds Canadian Pension Plan Investment Board. Diese hatten Informatica 2015 für 5,3 Milliarden Dollar gekauft.

Mit einem Deal könnte Salesforce seine ehemals verfolgte Strategie starker Zukäufe wieder aufnehmen. Nach einer milliardenschweren Einkaufstour über viele Jahre, die 2021 mit dem Abschluss der Übernahme von Slack für 28 Milliarden Dollar gipfelte, hatten sich aktivistische Investoren bei den Kaliforniern eingekauft und einen Kurswechsel gefordert – das Management lenkte damals ein.

Ein Problem sei laut dem WSJ-Bericht auch, dass der diskutierte Übernahmepreis aufgrund des kräftigen Kursanstiegs der Informatica-Aktie inzwischen unter dem aktuellen Börsenpreis liege. Am Freitag hatte das Informatica-Papier bei 38,48 Dollar geschlossen. Die Salesforce-Aktie verlor in den USA am Montag vorbörslich fast drei Prozent.

Gemischte Reaktion der Analysten

Analyst Brent Thill von der US-Investmentbank Jefferies schrieb, eine mögliche Übernahme könnte vielversprechend sein. Informatica würde die Angebote der Salesforce-Tochter Mulesoft ergänzen sowie die eigenen Fähigkeiten im Datenmanagement erweitern. Viel Wachstum bringe Informatica allerdings nicht mit, zudem könnte ein Zukauf die Aktienrückkäufe von Salesforce bremsen.

Analyst Karl Keirstead von der UBS sprach davon, dass er eine Übernahme bestenfalls neutral sehe. Es gebe vergleichbare Unternehmen, die eine Chance rund um Software zur Datenintegration zu einem viel niedrigeren Preis geboten hätten. Positiv sieht er die daraus möglichen Skaleneffekten für das Datencloud-Geschäft des CRM-Spezialisten.

Die geplante Übernahme wäre eine Abkehr vom Salesforce-Kurs rund um profitables Wachstum und die Steigerung der Kapitalerträge. Das könnte für höhere Volatilität sorgen. Mit einem KUV von 6,8 wirkt der Zukauf allerdings deutlich günstiger als beispielsweise die Slack-Übernahme zu einem KUV von 24.

Langfristig könnte die Übernahme allerdings zu höheren Erträgen führen. Das Umsatzwachstum von Informatica hat sich zwar auf einen einstelligen Wert verlangsamt, doch die Cloud-Angebote wachsen rasant. Zudem ist das Unternehmen mit einer freien Cashflow-Marge von knapp 35 Prozent recht profitabel.

DER AKTIONÄR hält an seinem Kursziel von 360 Euro für die Salesforce-Aktie fest.

Salesforce (WKN: A0B87V)

Mit Material von dpaAFX.

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Salesforce.

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