Zuletzt lief es nicht sonderlich rund bei ProSiebenSat.1. Ende April hat das Medienunternehmen die Dividende für das laufende Jahr deutlich zusammengestutzt. Am letzten Freitag präsentierte der Konzern dann einen durchwachsenen Geschäftsbericht. Umso wichtiger sind da die jüngsten Nachrichten von einem Großaktionär.
Wie am Donnerstag aus einer Mitteilung von ProSiebenSat.1 hervorgeht, will der Großaktionär PPF seine Beteiligung an dem Fernsehunternehmen weiter ausbauen. PPF hält zurzeit 10,1 Prozent durch direkte Beteiligung. Inklusive Finanzinstrumenten kommt der Investor auf 13,1 Prozent. Nun wolle man seine Stimmrechte in den nächsten 12 Monaten ausbauen und ziele zudem auf einen Posten im Aufsichtsrat ab.
Durchwachsener Geschäftsbericht
Bereits letzten Freitag teilte ProSiebenSat.1 die Geschäftszahlen für das erste Quartal mit. Das Medienunternehmen rutschte zum Jahresauftakt in die roten Zahlen. Grund für den Einbruch des Gewinns war das anhaltend schwache TV-Werbegeschäft. Im ersten Quartal verbuchte der Konzern ein negatives EBIT von 15 Millionen Euro. Im Vorjahr stand noch ein Gewinn von 38 Millionen Euro zu Buche. Der Umsatz ging im gleichen Zeitraum um 13,3 Prozent auf 816 Millionen Euro zurück.
Die Stimmung bei den Werbekunden helle sich für den weiteren Jahresverlauf aber auf, so Konzernchef Bert Habets. Daher kalkuliert der Fernsehkonzern im laufenden Quartal mit einem EBITDA im mittleren bis hohen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Der Ausblick für das Gesamtjahr, wonach der Umsatz zwischen 3,95 und 4,25 Milliarden Euro sowie das EBITDA zwischen 550 bis 650 Millionen Euro liegen soll, wurde bestätigt.
Während die Analysten die Zahlen in ihren ersten Reaktionen relativ entspannt sahen, da bereits ein schwacher Jahresstart erwartet wurde, bereitete der Ausblick Zweifel. ProSiebenSat.1 setze eine deutliche Erholung des Werbegeschäfts voraus. An dieser hegen einige Experten jedoch Zweifel.
Es bleibt abzuwarten, ob sich das Geschäft wie von ProSiebenSat.1 prognostiziert entwickelt. Sollte sich die Erholung länger hinziehen, könnte auch der Ausblick in Gefahr geraten und eine Gewinnwarnung folgen. Anleger sollten an der Seitenlinie bleiben und die weitere Entwicklung abwarten.
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