Hochspannung garantiert: Nach Handelsschluss an der New Yorker Börse legt der US-Datenspezialist heute seine Zahlen vor. Der Kurs der Palantir-Aktie war am Freitag mit minus 5,5 Prozent deutlich unter die Räder geraten und an eine entscheidende Stelle gefallen. DER AKTIONÄR fasst die Ausgangslage und Erwartungen vor den Quartalszahlen zusammen.
Die Palantir-Aktie ist relativ volatil. Bei 7,50 Dollar notierte der Kurs zuletzt. Die Zahlen dürften für die kommenden Tage einen deutlichen Impuls auslösen. Denn 7,50 Dollar ist seit fast einem Jahr eine bewährte Auffangzone auf Tageschart-Basis. Sollte der Kurs unter sieben Dollar abrutschen, würde zumindest ein Test des bisherigen Korrekturtiefs vom Jahreswechsel (5,92 Dollar) in den Fokus rücken.
Laut Earnings Whispers wird ein Umsatzwachstum von 16,9 Prozent auf 505,95 Millionen Dollar erwartet. Der Gewinn je Aktie wird vor den Zahlen zum vierten Quartal auf 0,03 Dollar geschätzt. Bloomberg zufolge liegt der Analystenkonsens bei 505,08 Millionen Dollar Umsatz und 0,03 Dollar Verlust je Aktie auf GAAP-Basis und 0,03 Dollar auf bereinigter Basis.
Vor den Quartalszahlen hatte sich Palantir-Chef Alex Karp zum Monatswechsel mal wieder gewohnt selbstbewusst präsentiert. „Palantir wächst in den USA wie Unkraut. Unsere Produkte sind erfolgreich“, sagte Karp gegenüber Bloomberg. Analysten sind eher skeptisch. Zuletzt hatten Änderungen im Top-Management für Stirnrunzeln gesorgt.
Die Bank of America hatte in den Raum gestellt, dass sich Palantir seine ambitionierten Wachstumsziele auf Kosten der Profitabilität erkaufen könnte. Sollte dem tatsächlich so sein dürfte das im aktuellen Marktumfeld, in dem Cashflow wieder wichtiger geworden ist, nicht sonderlich gut ankommen.
Waren Karps selbstbewusste Aussagen im Vorfeld ein Fingerzeig für Investoren oder nur – einmal mehr – eine längerfristig gemeinte, zweckoptimistische Durchhalteparole? Nach den Zahlen dürften Anleger schlauer sein. DER AKTIONÄR bleibt im Vorfeld abwartend positioniert.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Palantir.