Nvidia hat es schon wieder getan: Der Chip-Gigant lieferte am Mittwochabend erneut herausragende Zahlen. Die wichtigsten Kennzahlen legten deutlich zu und übertrafen die Analystenprognosen. Während die Experten weitgehend bullish bleiben, zeigt sich der Markt allerdings skeptisch. Das müssen Anleger jetzt wissen.
Nvidia setzte im Q2 30,0 Milliarden Dollar um und damit knapp 125 Prozent mehr als noch im Vorjahresquartal. Der Nettogewinn stieg unterdessen noch kräftiger. Mit 16,6 Milliarden Dollar stand ein sattes Plus von fast rund 168 Prozent zu Buche. Die Analysten hatten lediglich mit 28,7 respektive 15,1 Milliarden Dollar gerechnet.
Und so wundert es wenig, dass zahlreiche Experten im Anschluss an die Zahlen ihre Kursziele nach oben schraubten. So hob unter anderem Bernstein den fairen Wert für die Nvidia-Aktie von 130 auf 155 Dollar und bestätigte die Einschätzung auf "Outperform". Der Chipkonzern habe sehr ordentlich abgeschnitten und mit rekordhohen Data-Center-Erlösen die Markterwartungen übertroffen, so Analyst Stacy Rasgon. Auch der Ausblick auf das laufende Quartal sei sehr gut. Nvidia erfülle weiterhin die hohen Erwartungen.
Neben Bernstein hoben auch die Deutsche Bank (von 100 auf 115 Dollar), JPMorgan (115 auf 155 Dollar), Wells Fargo (155 auf 165 Dollar) und weitere Analysehäuser die Zielkurse an. Die Analysten bleiben also auch weiterhin bullish für Nvidia, wie das Konsenskursziel von 147,45 Dollar zeigt. Dieses verspricht ein weiteres Kurspotenzial von rund 23 Prozent.
Aktie bricht ein
Und dennoch: Trotz starker Zahlen und überzeugter Analysten gibt die Aktie am Donnerstag vorbörslich um rund viereinhalb Prozent nach. Die Gründe sind vielseitig. So übertraf Nvidia zwar die Analystenprognosen, der Markt dürfte aber noch mehr erwartet haben. Laut Earnings Whispers lagen die Flüsterschätzungen am Markt sogar bei einem durchschnittlichen Gewinn von 0,71 Dollar je Aktie. Am Ende standen allerdings nur 0,65 Dollar. Ein weiterer Grund könnte der erstmals gemeldete Rücksetzer bei der Bruttomarge von 79 auf 76 Prozent sein.
Darüber hinaus dürften sich die Zweifel am Markt häufen, wie lange der KI-Hype noch anhält und wie lange Nvidia das immense Wachstum aufrechterhalten kann. Immerhin verbuchte der Chip-Konzern bereits das vierte Quartal in Folge, in dem der Umsatz im dreistelligen Prozentbereich zulegte. Ab einer gewissen Größe dürfte das Wachstum jedoch alleine wegen der Basiseffekte an seine Grenzen stoßen. Die Bewertung erlaubt zudem offenbar keinen Raum mehr für Fehler.
Trotz der kritischen Reaktion am Markt bleibt DER AKTIONÄR für Nvidia zuversichtlich gestimmt. Die Auftragsbücher sind voll, Nvidia kommt bei der Produktion seiner Chips der Nachfrage kaum nach. Der Konzern dürfte daher nach und nach in seine Bewertung hineinwachsen. Das im Rahmen der Q2-Zahlen angekündigte Aktienrückkaufprogramm über 50 Milliarden Dollar sollte sich ebenfalls langfristig positiv bemerkt machen. Aufgrund der vorangegangenen Performance ist der Rücksetzer ohnehin nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Kursziel: 150 Euro.
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Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.
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