Über ein halbes Jahr, nachdem Nvidia zuletzt neue Grafikkarten der RTX-30er-Serie veröffentlicht hat, ist es bald wieder soweit. Schon im Januar soll die Produktpalette der neusten Generation um drei neue Grafikkarten verbreitert werden. An der Verfügbarkeit und den Preisen dürfte dies jedoch so schnell nichts ändern – aber Nvidia bleibt zuversichtlich.
Mining-Nachfrage, Chip-Mangel und Scalping haben die Preise für Grafikkarten seit über einem Jahr auf ein erhöhtes Niveau getrieben. „Wir würden sie ja gerne wieder senken“, gestand Nvidias-Finanzchefin Colette Kress im Rahmen einer Investorenveranstaltung der Credit Suisse. Dazu sagte sie aber auch, dass man die Preise nicht direkt beeinflussen könne, sondern nur über ein ausreichendes Angebot.
Um ein höheres Angebot zu gewährleisten hat der Chip-Entwickler kräftig Kapazitäten beim großen Auftragsfertiger TSMC eingekauft. Im Rahmen der Q3-Veröffentlichung meldete Nvidia, dass man ausstehende langfristige Lieferverpflichtungen in Höhe von insgesamt 6,9 Milliarden Dollar eingegangen ist. Zum Vergleich: Vor einem Jahr waren es nur 2,5 Milliarden Dollar. Etwa 2,9 Milliarden Dollar sind hier für das vierte Quartal vorgesehen. Weitere 4,6 Milliarden Dollar fallen im kommenden Geschäftsjahr an.
„Wie lange es dauern wird, bis sich die Situation entspannt, ist schwer zu sagen", sagte Kress. "Wir haben ein gutes Gefühl, was den Beginn des nächsten Jahres angeht. Aber wenn wir an die zweite Hälfte des Jahres denken, dürften wir angesichts unserer Leistungen zur Sicherung der langfristigen Beschaffung, eine großartige Position innehalten.“
Die deutliche Steigerung der Lieferverpflichtungen zeugt von Nvidias Optimismus, dass die Grafikkarten-Nachfrage langfristig auf einem höheren Niveau bleiben wird. Aktuell erwarten die Analysten im kommenden Geschäftsjahr jedoch nur ein Umsatzwachstum von 19 Prozent. Diese Diskrepanz sorgt für Überraschungspotenzial. Anleger lassen die Gewinne laufen!
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.