In den vergangenen Wochen kamen bereits Berichte auf, dass Nvidia die Übernahme von Arm an den Nagel hängen will – und jetzt ist es offiziell. In einer Pressemitteilung am Montagabend verkündete der Chip-Entwickler, dass der Deal nicht stattfinden werde. Die Aktie von Nvidia reagierte auf die Nachricht zwar mit einem leichten Intraday-Kursrutsch, erzielte zum Handelsschluss aber dennoch ein Plus von 1,7 Prozent auf 247,28 Dollar.
Die Nvidia-Aktie setzt damit die seit einigen Tagen laufende Erholung fort. Dass ein Platzen des Arm-Deals keine größeren Auswirkungen auf den Kursverlauf haben dürfte, hat DER AKTIONÄR erwartet. Denn die „signifikanten regulatorischen Hürden“, die Nvidia als Grund für das Scheitern nannte, waren den Marktteilnehmern hinreichend bekannt und einem Abschluss wurden kaum Erfolgschancen eingeräumt.
Zudem ist ein Scheitern der Übernahme nicht zwingend als negativer Faktor für die weitere Kursentwicklung der Nvidia-Aktie zu sehen. Der BofA-Analyst Vivek Arya kam in einer Studie Ende Januar zu dem Schluss, dass die Aufgabe des Arm-Deals am Ende sogar positiv für Nvidia sein könnte. Der Chip-Konzern müsse die Arm-Technologie nicht selbst besitzen, um im Data-Center weitere Fortschritte zu erzielen, so Arya. Zudem hätte das Smartphone-Geschäft der Briten die Wachstumsdynamik von Nvidia nur eingetrübt.
Der Analyst sieht bessere Investitionsmöglichkeiten für die mittlerweile bis zu 60 Milliarden Dollar, die Nvidia an Aktien und Cash für die Briten hätte aufwenden müssen. Arya nennt hier die Bereiche, in denen der Tech-Konzern aussichtsreichere langfristige Wachstumschancen erschließen könne, wie Künstliche Intelligenz, Metaverse, Gaming oder Automotive.
Auch wenn die Arm-Übernahme nun offiziell gescheitert ist – für die Kursentwicklung der Nvidia-Aktie dürfte dies keinen zusätzlichen Gegenwind bedeuten. DER AKTIONÄR erwartet, dass die jüngste Erholung anhält und das Chip-Papier bald erneut die 100-Tage bei 263,58 Dollar anläuft.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.