Die Aktie von Nvidia hat auf die am Mittwochabend veröffentlichten Q4-Zahlen mit einem Kursverlust von 7,6 Prozent reagiert – obwohl Ergebnisse und Prognose die Erwartungen der Analysten übertrafen. Während die Anleger die Nvidia-Aktie abverkauften, zeigten sich die Analysten entsprechend beeindruckt von den Quartalszahlen und gleich mehrere Experten hoben ihre Schätzungen an.
„Einmal mehr gibt Nvidia den Anlegern das, wonach es ihnen wohl verlangt, nämlich einen starken langfristigen Wachstumstrend und einen anhaltenden Grund zum Träumen“, schrieb Bernstein-Analystin Stacy Rasgon in ihrer Studie mit dem Titel „Was kann man mehr verlangen“. „Das Unternehmen profitiert unverändert von zwei der stärksten Produktzyklen seiner Geschichte, sowohl das Gaming- als auch Data-Center-Segment haben überdurchschnittlich gut abgeschnitten.“
Verwundert von der negativen Kursreaktion auf die besser als erwarteten Zahlen zeigte sich auch Christopher Rolland von Susquehanna Financial. Vielleicht waren die Anleger vom weniger stark ausgefallenen Anstieg der Bruttomargen oder den höheren Betriebsausgaben enttäuscht, vermutet der Analyst. Tatsächlich zeigte die Q1-Prognose keine Verbesserung der Bruttomargen auf.
Die Analysten von Needham stellten in einer Studie nicht nur auf die hervorragenden Ergebnisse in den beiden Kernsegmenten ab, sondern blickten auch zuversichtlich in Richtung der Software-Zukunft von Nvidia. „Nvidia Enterprise, Omniverse und Drive sind die drei Anwendungen, die das kurzfristige Software-Wachstum vorantreiben werden“, so die Analysten. Das biete Anlegern eine „aufkeimende Software-Chance“.
Die Analysten bleiben von der Aktie von Nvidia überzeugt. Das Konsenskursziel nach den Zahlen liegt bei 343,53 Dollar, was ausgehend vom Donnerstagschluss ein Potenzial von über 40 Prozent bedeuten würde.
Ein sich beschleunigender Wachstumstrend im Data-Center, die in diesem Jahr erscheinende RTX-40-Serie, die hohen KI-Investitionen unterschiedlicher Branchen und das Anzapfen der 8-Billionen-Dollar-Chance im Automotive-Geschäft bieten Nvidia auch 2022 reichlich Potenzial. Lösen sich dann im zweiten Halbjahr auch noch die Lieferengpässe auf, erhält das Gaming-Segment einen zusätzlichen Schub durch die aufgeschobene Nachfrage.
Abgesehen von den Bewertungssorgen gibt es nach den Zahlen keine Gründe, die gegen einen Kauf der Nvidia-Aktie sprechen.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.