Charttechnisch könnte die Netflix-Aktie ihre Konsolidierungsbewegung nach der Rückeroberung der 300-Dollar-Marke bereits beendet haben – und auch auf Produktseite geht der Streaming-Riese nicht vom Gas. Denn Netflix will sein bisher dürftiges Gaming-Segment weiter ausbauen und in diesem Jahr gleich mehrere neue Spiele einführen.
Laut Management seien rund 100 Spiele in der Pipeline, wovon 16 von eigenen Netflix-Studios und 70 in Zusammenarbeit mit außenstehenden Entwicklern programmiert werden sollen. Der Fokus liegt dabei auf bekannten Marken wie „Teenage Mutant Ninja Turtles“ oder „Assassin's Creed“ sowie Titeln auf Basis von Netflix-Originalinhalten wie „Stranger Things“ oder „Too Hot To Handle“.
„Unser Ziel ist es, ein breites Portfolio an Spielen zu entwickeln – in verschiedenen Genres und Formaten – weil wir glauben, dass jeder Freude an Spielen finden kann, wenn er das richtige Game für sich entdeckt“, sagte Leanne Loombe, Netflix-Vizepräsidentin für die Entwicklung externer Spiele, im Rahmen einer Pressekonferenz.
Was mit angezogener Handbremse ohne viel Marketing startete, wird langsam zu einer erkennbaren Langzeitstrategie. Dabei schielt das Netflix-Management natürlich auch auf den heißen Zukunftsmarkt namens Cloud-Gaming. Die Devise lautet: Noch besseres Entertainment für künftig noch mehr Abonnenten.
Das werbegestützte Abonnement und die Maßnahmen gegen Passwort-Sharing haben der Netflix-Aktie eine beeindruckende Rally ermöglicht. Mit den Gaming-Ambitionen liefert das Management auf Produktseite jetzt das nächste attraktive Argument für die Bullen. Nachdem das Streaming-Papier vom Hoch Anfang Februar bei 379,43 Dollar rund 20 Prozent korrigiert hat, ist jetzt die Zeit für einen Nachkauf gekommen.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Netflix.