Das Management von Netflix gelingt es aktuell nicht die Börsianer zu begeistern. Nach enttäuschenden Kommentaren vom Co-CEO zum Abschneiden im dritten Quartal hat nun ein Bericht von The Information die Anleger verunsichert. Im Fokus der veröffentlichten Insider-Aussagen: das Werbe-Abo.
Seit Mitte Dezember befindet sich die Aktie von Netflix in einem klaren Abwärtstrend, welcher die Papiere sogar wieder unter die psychologisch wichtige 400-Dollar-Marke führte. Zuletzt hat dabei erneut das Werbe-Abo für negatives Sentiment an der Börse gesorgt. Das gilt auch für den heutigen Dienstag, an dem die Netlfix-Aktie mit einem Minus von 3,3 Prozent am Ende des Nasdaq 100 stand.
Was war passiert? Vergangene Woche entschied sich Co-CEO Greg Peters dafür, Werbeverkaufschef Jeremi Gorman durch die Managerin Amy Reinhard zu ersetzen. The Information berichtete daraufhin am heutigen Dienstag, dass dieser Schritt das Wachstum im Anzeigengeschäft beschleunigen sollte.
Das neu geschaffene Werbe-Abonnement hat klare Anlaufschwierigkeiten und blieb bisher hinter den Erwartungen der Analysten zurück. CEO Spencer Neumann sagte hier kürzlich, dass der Verkauf von Werbung derzeit „noch nicht so bedeutend“ sei.
Gegenüber The Information berichten Insider aber nun, dass die Werbeverkäufe und die werbegestützten Abonnentenzahlen im Juni nur die Hälfte der internen Prognosen erreichten.
Netflix hatte den Anlegern in Aussicht gestellt, dass Werbung mit der Zeit mehr als zehn Prozent der Gesamteinnahmen ausmachen könnte. Doch aktuell nutzen nur etwa zehn Millionen Abonnenten den werbefinanzierten Dienst.
Die Netflix-Aktie hat aufgrund enttäuschender Aussagen des Managements und Anlaufschwierigkeiten im Werbegeschäft ordentlich Federn lassen müssen. Noch investierte Anleger sollten jedoch die Quartalszahlen am 18. Oktober abwarten, bevor sie die Flinte ins Korn werfen. Denn viel Negatives könnte hier in den vergangenen Wochen schon eingepreist worden sein.
DER AKTIONÄR sieht trotz der kurzfristigen Schwäche noch langfristiges Potenzial bei der Netflix-Aktie. Das Kursziel bleibt bei vielversprechenden 470 Euro, der Stopp bei 306 Euro.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Netflix.
Der Chefredakteur dieser Publikation, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Netflix.