Bei der Einführung des Passwort-Sharing-Verbots hat Netflix anscheinend noch Anlaufschwierigkeiten. Das werbegestützte Abo-Angebot läuft dagegen hervorragend an, wie die jüngst präsentierten Zahlen zeigen. Die Netflix-Aktie reagiert kräftig.
Über zehn Prozent sprang die Aktie von Netflix am Donnerstag nach oben, nachdem das Management seinen Werbekunden erste konkrete Zahlen zum werbegestützten Streaming-Abonnement präsentierte.
Der Streaming-Dienst verriet, dass fast fünf Millionen monatlich aktive Nutzer für die billigere Abo-Option angemeldet seien. Das werbegestützte Angebot kostet in den USA 6,99 Dollar pro Monat und strahlt Werbespots zwischen 15 und 30 Sekunden Länge vor und während der Streams aus. In Deutschland kostet es 4,99 Euro.
Erfreut reagierten Anleger zudem auf eine weitere Kennzahl: Rund ein Viertel der neuen Netflix-Abonnenten hat sich für die Werbe-Option entschieden. Das verstärkt die Annahme, dass Netflix mit seiner strategischen Neuausrichtung tatsächlich das Abonnentenwachstum antreiben kann.
Jeremi Gorman, Netflix-Präsident für weltweite Werbung, sagte im Rahmen der virtuellen Upfront-Präsentation, man konzentrierte sich auf „Bereiche, von denen uns die Werbekunden sagen, dass sie am wichtigsten seien“: geografisches, alters- und geschlechtsspezifisches Targeting sowie die Verifizierung durch Dritte. Was das Engagement betrifft, so sei die Reichweite von Netflix zudem „höher als bei fast allen anderen Unternehmen“, so Gorman.
Die Werbe-Strategie von Netflix geht auf und mit den wohl im Q2 anstehenden Passwort-Maßnahmen verfügt der Streaming-Marktführer über weiteres Überraschungspotenzial. Anleger lassen die Gewinne laufen.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Netflix